Die Bank Austria will jetzt auch die letzten "weißen Flecken" auf ihre Südosteuropa-Landkarte abdecken und ihre Präsenz auf Bosnien-Herzegowina, Albanien und Mazedonien ausweiten. Wie der für Zentral- und Osteuropa zuständige Vorstandsdirektor Erich Hampel am Rande der offiziellen Eröffnung der jugoslawischen Tochter HVB Yugoslavia mitteilte, soll in der kommenden Woche eine Repräsentanz in Sarajevo eröffnet werden. Nach dem Muster Jugoslawiens, wo die Bank Austria im Juni mit einer Repräsentanz begann und noch im selben Jahr mit einer Vollbank tätig wurde, soll auch in Bosnien noch heuer eine Banklizenz beantragt werden. Die Eröffnung einer Tochterbank in Sarajevo sollte im ersten Halbjahr 2002 gelingen, hofft Hampel zuversichtlich.Wachstumsregion Nummer eins Bis 2005 will die Bank Austria in der Region Südosteuropa (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Jugoslawien, Mazedonien, Albanien, Rumänien, Bulgarien), die mehr als 50 Mio. Einwohner zählt und nach einhelliger Expertenmeinung die größten Wachstumschancen aller europäischen Regionen besitzt, aus eigener Kraft rund 30 Bankstellen eröffnen. Außerdem sind hier Zukäufe geplant. Für die zweitgrößte slowenische Bank, die NKBM, wurde bereits ein Offert abgegeben. Hampel erwartet nächste Woche eine Vorentscheidung. Sowohl in Albanien als auch in Mazedonien hat die Bank Austria bereits Kontakte mit den entsprechenden Regierungsstellen aufgenommen. In Albanien hat das Institut sogar schon ein konkretes Projekt im Auge. Es wird überlegt, bei der Privatisierung der albanischen Sparkasse, die im ersten Quartal 2002 ansteht, ein Angebot abzugeben. Mit Sicherheit wird sich die Bank Austria die um die größte rumänische Bank, die Banca Comerciala Romana S.A., und die bulgarische Biochim bewerben. Beide Institute stehen im kommenden Jahr zur Privatisierung an. In Jugoslawien sind derzeit sechs Auslandsbanken tätig, darunter mit der Raiffeisen Zentralbank und der Bank-Austria-Tochter zwei österreichische. Die Volksbanken AG hat es verabsäumt, rechtzeitig eine Lizenz zu beantragen und soll jetzt bei einer jugoslawischen Bank einsteigen. (S TANDARD -Redakteur Günter Baburek aus Belgrad, Der Standard, Printausgabe, 14.12.01)