Wien - Die für Österreich prognostizierte Kälte kann sich, ohne entsprechende Vorsorge, nachteilig auf die Gesundheit auswirken. "Unterkühlungen drohen bei längerem ungeschützten Aufenthalt im Freien schon bei Temperaturen von maximal sechs Grad plus. Möglichkeiten dafür gibt es viele, Lawinenunglücke, Skiunfälle, Einbrechen im Eis oder ganz allgemein nach Unfällen, am häufigsten betroffen sind Kinder, ältere Menschen oder Betrunkene", sagte Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz. Bei gesundheitsbedrohenden Unterkühlungen sinkt die Körpertemperatur auf unter 36 Grad, dadurch wird die Durchblutung der äußersten Körperschichten immer geringer. Der Kreislauf wird nur noch im Körperinneren aufrechterhalten. Slatin: "Anfangs empfinden unterkühlte Menschen Schmerzen, dann werden sie teilnahmslos und müde. Später fühlen sie sich beschwerdefrei und schlafen ein. Zittern und flache Atmung sind eindeutige Symptome. Dann drohen Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstillstand." Empfehlungen Das Rote Kreuz empfiehlt, einen Unterkühlten an einen windstillen Ort oder in einen warmen Raum zu bringen, dann ist so rasch wie möglich der Rettungsdienst zu alarmieren. Bis zum Abtransport soll der Ersthelfer den Unterkühlten wach halten, wenn erforderlich nasse Kleidung entfernen, ihn aber nicht zu Bewegung oder Gehen auffordern. Am Besten ist es, ihn in eine wärmende Decke oder zusätzliche Kleidungsstücke einzuwickeln. Atmung und Kreislauf kontrollieren und wenn möglich heiße Getränke anbieten. Slatin: "Verboten sind Massagen, das Abreiben des Körpers, das Verabreichen von alkoholischen Getränken. Dadurch kann es zu einem weiteren Wärmeverlust, Muskeleinrissen und einem erhöhten Sauerstoffbedarf kommen. Unter Umständen ist dadurch auch der so genannte Bergungstod möglich." Prävention gegen einen grippalen Infekt ist zum Beispiel durch Bewegung im Freien möglich. Von warmer Büro- und Wohnungsluft verwöhnte Körper können durch Spaziergänge bei Wind und Wetter positiv "abgehärtet" werden. Weiters werden auch Saunagänge, Fußbäder und Vitamine angeraten. (APA)