Nairobi/Ouagadougou - Von Männern dominierte Kulturen in Afrika sind der Hauptgrund für die hohe Verbreitung von HIV/Aids auf dem Kontinent. Diese Kritik an afrikanischen Männern übten die weiblichen Delegierten zum Abschluss der 12. Internationalen Konferenz zu Aids und Geschlechtskrankheiten in Burkina Faso. In der Hauptstadt Ouagadougou rügten sie am Donnerstag, die Haltung der meisten afrikanischen Männer zu Sexualität sei lebensbedrohlich für ihre Partnerinnen. Durch die Weigerung, Kondome zu benutzen, Polygamie oder durch Aberglauben motivierte Sexualpraktiken, durch Sex mit Minderjährigen oder Vergewaltigungen werde die Seuche in Afrika rapider verbreitet als auf anderen Kontinenten. Von den derzeit 28 Millionen HIV-infizierten Menschen in Afrika sind nach Schätzungen der Delegierten rund zwei Drittel Frauen. In Botswana trägt bereits jede dritte Schwangere das Virus in sich. Wollten Afrikanerinnen einen HIV-Test machen oder Medikamente kaufen, so müssten sie dafür meistens gegen Tabu- und Finanzschranken ankämpfen, kritisierten die Konferenz-Teilnehmerinnen ferner. (APA/dpa)