Wien - In Sachen Zusammenlegung von ÖSAG und Asfinag hat sich die Bundes-SPÖ am Donnerstag vehement für die Einbeziehung der ASG ausgesprochen. Ohne ASG wäre eine Fusion "nur eine halbe Sache und kein Kunststück", meinte SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder am Donnerstag in einer Aussendung. Dass Verkehrsministerin Monika Forstinger (F) sich in der Frage bisher nicht "gegen den Widerstand von Landeshauptmann Weingartner und der ÖVP durchgesetzt hat", wertete Eder als "Schwächezeichen" der Ministerin. Allerdings kämpft die SPÖ in dieser Frage selbst mit Widerstand aus den eigenen Reihen. Die Tiroler SPÖ wehrt sich weiterhin standhaft gegen den Standpunkt der Bundespartei. Tirol sei am meisten vom Straßenverkehr betroffen. Bei einer Fusion verfüge Tirol jedoch nicht mehr über die Sperrminorität an der ASG und könnte damit wesentliche verkehrspolitischen Entscheidungen nicht mehr mit beeinflussen, sagte Günther Hye vom Tiroler-Lantagsklub der SPÖ am Donnerstag zur APA. Landes-SPÖ will Entschließung des Landtages gegen Zusammenlegung Außerdem seien im Jahr 2000 über Mautentgelte für die Benützung der Brennerautobahn und des Arlbergtunnels insgesamt 2,7 Mrd. S (196 Mill. Euro) hereingekommen. Allein diese Größenordnung rechtfertige eine eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Innsbruck, so Hye. In einem gemeinsamen Antrag mit der Tiroler ÖVP will die Landes-SPÖ nun eine Entschließung des Landtages gegen die Zusammenlegung von ÖSAG, Asfinag und ASG erreichen. Die Tiroler SP geht davon aus, dass dieser Antrag bei der Sitzung des Landtages im Februar mit Sicherheit angenommen werden wird In der ASG, die aus der Zusammenlegung von Brennerautobahn AG und Arlbergstraßen AG entstanden ist, hält Tirol einen 25,67-prozentigen Anteil am Grundkapital von 600 Mill. S (43,6 Mill. Euro). Darüber hinaus stelle Tirol im Aufsichtsrat derzeit sechs von insgesamt zwölf Mitgliedern. (APA)