Wirtschaft
Forstinger: ÖSAG und Asfinag sollen bis Mitte 2002 zusammengehen
Tiroler SP ist weiterhin dagegen
Wien - In Sachen Zusammenlegung von ÖSAG und Asfinag hat
sich die Bundes-SPÖ am Donnerstag vehement für die Einbeziehung der
ASG ausgesprochen. Ohne ASG wäre eine Fusion "nur eine halbe Sache
und kein Kunststück", meinte SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder am
Donnerstag in einer Aussendung. Dass Verkehrsministerin Monika
Forstinger (F) sich in der Frage bisher nicht "gegen den Widerstand
von Landeshauptmann Weingartner und der ÖVP durchgesetzt hat",
wertete Eder als "Schwächezeichen" der Ministerin. Allerdings kämpft die SPÖ in dieser Frage selbst mit Widerstand
aus den eigenen Reihen. Die Tiroler SPÖ wehrt sich weiterhin
standhaft gegen den Standpunkt der Bundespartei. Tirol sei am meisten
vom Straßenverkehr betroffen. Bei einer Fusion verfüge Tirol jedoch
nicht mehr über die Sperrminorität an der ASG und könnte damit
wesentliche verkehrspolitischen Entscheidungen nicht mehr mit
beeinflussen, sagte Günther Hye vom Tiroler-Lantagsklub der SPÖ am
Donnerstag zur APA.
Landes-SPÖ will Entschließung des Landtages gegen
Zusammenlegung
Außerdem seien im Jahr 2000 über Mautentgelte für die Benützung
der Brennerautobahn und des Arlbergtunnels insgesamt 2,7 Mrd. S (196
Mill. Euro) hereingekommen. Allein diese Größenordnung rechtfertige
eine eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Innsbruck, so Hye.
In einem gemeinsamen Antrag mit der Tiroler ÖVP will die
Landes-SPÖ nun eine Entschließung des Landtages gegen die
Zusammenlegung von ÖSAG, Asfinag und ASG erreichen. Die Tiroler SP
geht davon aus, dass dieser Antrag bei der Sitzung des Landtages im
Februar mit Sicherheit angenommen werden wird
In der ASG, die aus der Zusammenlegung von Brennerautobahn AG und
Arlbergstraßen AG entstanden ist, hält Tirol einen 25,67-prozentigen
Anteil am Grundkapital von 600 Mill. S (43,6 Mill. Euro). Darüber
hinaus stelle Tirol im Aufsichtsrat derzeit sechs von insgesamt zwölf
Mitgliedern. (APA)