Geschlechterpolitik
Familienbesteuerung in Österreich relativ niedrig
Studie: Ergebnis im EU-Vergleich zwar erfreulich, aber "nicht auf Lorbeeren ausruhen"
Wien - Die durchschnittliche Steuerbelastung einer/s
AlleinverdienerIn/s mit zwei Kindern in Österreich beträgt 4,8 Prozent.
Eingerechnet sind die Transferzahlungen Familienbeihilfe und
Kinderabsetzbeträge. Im EU-Vergleich befindet man sich damit im
unteren Mittelfeld. Am höchsten ist hier die Besteuerung in Schweden mit 27,2 Prozent,
gefolgt von Finnland mit 26,3 und Dänemark mit 26,2 Prozent.
Allerdings weisen sowohl Deutschland als auch Luxemburg überhaupt
keine Besteuerung für diesen Fall auf, geht aus einer WIFO-Studie
hervor.
"Kein Grund, sich zurückzulehnen"
Der Präsident des Katholischen Familienverbandes (KFÖ), Johannes
Fenz, meinte zu dem Zwischenergebnis der Studie, die vom KFÖ und dem
Familienbund beim WIFO-Steuerexperten Gerhard Lehner in Auftrag
gegeben wurde, dass der EU-Vergleich zwar "erfreulich" sei, aber
"keineswegs ein Grund, sich zurück zu lehnen".
Die Familiensteuerreform von 1997 habe zweifellos eine deutliche
Entlastung für die Familien gebracht, aber "wir können uns auf diesen
Lorbeeren nicht ausruhen, sondern müssen uns einen über nächsten und
den darauf folgenden Schritt überlegen", so Fenz. Dabei sei ein
steuerfreies Existenzminimum für alle Familienmitglieder einerseits
und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzudenken. (APA)