Basel - Mitte Jänner soll sich entscheiden, unter wechem Namen und mit welchem Logo die in Basel beheimatete Crossair die Nachfolge der Swissair als nationale Airline antreten wird. "Es wird mit Sicherheit ein Kreuz im Logo geben", sagte der bei Crossair für Verkauf und Marketing zuständige Topmanager Arjen Pen vor österreichischen Journalisten. Auch etwas anderes sei gewiss: "Der neue Name wird einen Schweiz-Bezug haben." Die Marke Swissair habe zwar einen hohen Bekanntheitsgrad; aus Haftungsgründen sei eine Übernahme dieses Namens aber so gut wie ausgeschlossen. Swissair musste, wie berichtet, Anfang August infolge akuten Liquiditätsmangels kurzfristig den Flugbetrieb einstellen. Dank einer Finanzspritze der Schweizer Regierung in Höhe von einer Mrd. Franken (1,74 Mrd. E/23,9 Mrd. S) fliegt Swissair noch bis Ende März nächsten Jahres. In den darauf folgenden Monaten wird das Unternehmen liquidiert; ein um ein Drittel reduziertes Streckennetz wird dann von der ehemaligen Swissair-Tochter Crossair bedient, die nun entsprechend ausgebaut wird. "Wir werden nur dort fliegen, wo wir auch Geld verdienen", sagte Pen. Dank einer Kapitalaufsto ckung um knapp 2,5 Mrd. auf 2,79 Mrd. Schweizer Franken, zu der Schweizer Unternehmen 62 Prozent, Bund und Kantone zusammen 38 Prozent beigesteuert haben, liegt die Eigenkapitalquote der Crossair bei 35 Prozent. Crossair will als künftiger "National Carrier" der Schweiz mit Qualität punkten. "Wir werden in ein neues Business-Class-Produkt investieren, unsere Flotte erneuern, beim Catering aber sicher nicht sparen", sagte Pen. Kosten sparen will man hingegen beim Personal. Die Zahl der Mitarbeiter bei Crossair neu wird im Zuge des Ausbaus von derzeit 3800 um weitere 8000 Personen aufgestockt. Durch Verhandlungen mit der Personalvertretung sei es gelungen, die Personalkosten bei der Europaflotte um sechs Prozent je angebotenem Sitz zu verringern, bei der Langstrecke um 13 Prozent. "Frequent-Flyer-Programm bleibt" Die Qualiflyer-Flugallianz, an der neben Swissair und Crossair unter anderem auch die portugiesische TAP und die polnische LOT beteiligt sind, werde "ein dezentes Begräbnis erhalten, sagte Pen. Crossair möchte sich in eine andere Allianz einklinken. In welche, sei noch nicht entschieden. Das Frequent-Flyer-Programm hingegen bleibe bestehen. "Keine Meile geht verloren. Das Programm ist ein Asset", sagte Pen. (Standard-Redakteur Günther Strobl aus Basel, Der Standard, Printausgabe, 14.12.01)