Hamburg - Schneeschaufeln in Venedig, Eishacken an der Adria und von Schnee blockierte Autobahnen in Spanien und Südfrankreich: Der Winter machte auch Samstag vor allem in Südeuropa den Menschen zu schaffen. Doch auch im Kälte gewöhnten Moskau waren in der Nacht auf Samstag bei minus 13 Grad wieder fünf Menschen auf den Straßen erfroren. Damit sind seit dem ersten Oktober allein in der russischen Hauptstadt 216 Menschen dem Frost zum Opfer gefallen. Mehr als 1.000 Autofahrer mussten Rettungsmannschaften im Nordosten Spaniens nach heftigen Schneefällen befreien. Sie wurden in Schulen und Turnhallen untergebracht. Von der schlimmsten Kältewelle seit 15 Jahren war vor allem Katalonien betroffen. Es gab mehrere Tote. Dort schneite es von den Pyrenäen bis an die Strände der Costa Brava. Auf dem Lande waren Hunderte Dorfbewohner von der Außenwelt abgeschnitten. Stromausfall in Barcelona In Barcelona waren hunderttausende Menschen nach den starken Schneefällen vom Freitag bis in die Nacht stundenlang ohne Strom. Das Telefonnetz brach zusammen, die Ampeln fielen aus, und auch die U- Bahnen fuhren nicht. Mehrere Vororte der 1,6 Millionen Einwohner zählenden Stadt waren auch am Samstag noch ohne Elektrizität. Zahlreiche Straßen Nordspaniens waren weiter gar nicht oder nur mit Schneeketten befahrbar. Auch in Südfrankreich hatten Hunderte Menschen nahe der spanischen Grenze die Nacht auf Samstag in ihren Autos verbringen müssen. Mehrere Autobahn-Abschnitte waren weiter blockiert. Temperaturen von minus 18 Grad ließen am Samstag die Menschen in der Region bibbern. Lagunen frieren zu Die Kältewelle hat in Nordostitalien die Lagune des Adria-Badeortes Grado teilweise zufrieren lassen. In der Region wurden der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge auch am Samstag bis knapp minus 20 Grad gemessen. In Venedig fiel bei minus fünf Grad wieder etwas Schnee. Über Triest fegte ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde hinweg. Selbst Süditalien und Sardinien wurden von heftigen Regen- und Schneefällen heimgesucht. Etliche Autofahrer blieben wegen fehlender Winterausrüstung in den Schneemassen stecken und mussten stundenlang auf Hilfe warten. Auf der Mittelmeerinsel Korsika fiel in den Bergen bis zu einem Meter Schnee, rund 15.000 Haushalte an der Westküste und in den zentral gelegenen Regionen waren eine Zeit lang ohne Strom. In der Schweiz, wo am Freitag am Jungfraujoch mit minus 30,7 Grad die tiefste Temperatur seit Messbeginn im Jahr 1961 registriert wurde, behinderte Eis den Zugverkehr. Nahe Zürich waren durch die Kälte im Bahnhof Eglisau Weichen blockiert, so dass die Bahnstrecke Zürich-Schaffhausen mehr als eine Stunde lang blockiert war.(APA/dpa)