Unternehmen
Air Lib lässt in Nizza Crossair-Flugzeug beschlagnahmen
Unternehmen fordert von Swissair fast 61 Millionen Euro
Basel - Die Fluggesellschaft Air Lib (ehemalige AOM/Air
Liberte) hat am Donnerstag auf dem Flughafen Nizza ein Flugzeug der
Schweizer Crossair beschlagnahmen lassen. Air Lib fordert von der
Swissair als ehemaliger Aktionärin (49,5 Prozent) fast 61 Millionen
Euro (839 Mill. S). Die Crossair hat die meisten Flüge der
zahlungsunfähigen Swissair übernommen. Crossair-Sprecher Manfred
Winkler bestätigte die Beschlagnahme durch Beamte in Nizza. Es handle
sich um ein Flugzeug des Typs Embraer 145, das mit 33 Passagieren an
Bord von Nizza Richtung Basel starten sollte. Die Beschlagnahme sei auf Ersuchen der Holco, der Dachgesellschaft
der Air Lib, die von der Swissair Goup die Gesellschaften AOM und Air
Liberte übernommen hatte, von dem zuständigen Gericht in Nizza
angeordnet worden. Das Nichteinhalten der eingegangenen
Verpflichtungen in Höhe von etwa 61 Millionen Euro durch die Swissair
bringe die Air Lib in eine kritische Situation, begründet die Air Lib
ihr Vorgehen.
Ende November hatte Air Lib beim Pariser Handelsgericht Klage
gegen die als neue nationale Schweizer Airline vorgesehene Crossair
eingereicht. Crossair bezeichnete die Klage als unbegründet, da die
Fluggesellschaft nichts von den Abmachungen zwischen Swissair und den
französischen Fluglinien gewusst habe. Neben Air Lib klagen auch
Belgien und die portugiesische TAP gegen Swissair. Crossair-Chef
Andre Dose hat in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass
die Crossair nicht für Ansprüche von Dritten gegenüber der Swissair
aufkommen könne. (APA/dpa)