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Südafrika: Aids-kranke Schwangere haben Recht auf Medikamente
Anti-Aids-Aktivisten erringen gerichtlichen Erfolg gegen die Regierung
Pretoria - Um eine Übertragung von Aids auf ungeborene
Kinder zu verhindern, muss die südafrikanische Regierung HIV-kranke
Schwangere mit Anti-Aids-Medikamenten versorgen. Ein entsprechendes
Urteil fällte am Freitag das Oberste Gericht in Pretoria. Anti-Aids-Aktivisten hatten die Regierung verklagt, weil diese
sich aus Kostengründen weigerte, an alle infizierten schwangeren
Frauen ein Medikament auszugeben, dass die Ansteckungsgefahr für
Kinder in den letzten Schwangerschaftsmonaten erheblich reduziert.
Die staatliche Gesundheitspolitik verletzte damit das in der
Verfassung festgeschriebene Recht des Einzelnen auf Leben, Würde und
Gleichheit, hatten die Kläger argumentiert.
Eine Regierungsstudie hatte im vergangenen Jahr ermittelt, dass in
Südafrika ein Viertel aller Schwangeren den Aids-Virus in sich
tragen. Schätzungen zufolge kommen in dem Land jährlich mehr als
70.000 Babys mit dem Aids-Virus auf die Welt. Aids ist zur häufigsten
Todesursache in Südafrika geworden. (APA)