Wien - Die angespannte Situation am heimischen Arbeitsmarkt drückt sich nicht nur in steigenden Arbeitslosenzahlen, sondern auch im markanten Rückgang der Vollzeitstellen und im Anstieg von Teilzeitjobs aus. Die Zahl der Vollzeiterwerbstätigen sank im September d. J. gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozent auf auf 3,087.000 nach 3,121.000 im Vorjahr, geht aus der jüngsten vorliegenden Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria hervor. Die Zahl der Arbeitslosen laut internationaler Definition war im September mit 132.000 um 8 Prozent höher als im September 2000. Die Teilzeitarbeit hingegen nahm im Jahresabstand kräftig zu: von 560.000 auf 617.000 Teilzeitbeschäftigte, davon 94.000 Männer und 523.000 Frauen. Die Teilzeitquote liegt daher mit 16,7 Prozent (Männer: 4,7 Prozent, Frauen: 33,4 Prozent) deutlich höher als vor einem Jahr mit insgesamt 15,2 Prozent. Teilzeitkräfte im Dienstleistungssektor Durch diesen Anstieg der Teilzeitarbeit kann ein - wenngleich nur mehr geringes - Wachstum der gesamten Erwerbstätigkeit auf 3,816.000 Personen verzeichnet werden (plus 15.000 oder plus 0,4 Prozent; einschließlich Präsenzdiener und Personen im Elternurlaub). Der Abschwung erfasste vor allem den Produktionsbereich, in dem gegenüber dem Vorjahr 32.000 Arbeitsplätze verloren gingen (Sept. 2001: 1,138.000; Sept. 2000: 1,170.000). Im Dienstleistungssektor fanden mit nunmehr 2,465.000 Erwerbstätigen um 46.000 Menschen mehr Arbeit, allerdings ausschließlich in Teilzeit. Vollzeit-Arbeitsplätze waren auch in diesem Wirtschaftsbereich rückläufig (-12.000). Rekordergebnisse verzeichnet hingegen Zeitarbeitsbranche. In Österreich wurde der Vorjahresrekord übertroffen, betont der Berufsgruppensprecher der Wiener Arbeitskräfteüberlasser, Gerhard Flenreiss. Nach den jüngsten statistischen Erhebungen des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums wurden zum Stichtag 31. Juli 2001 in Österreich von 1.110 Personalbereitsteller 33.156 Arbeitskräfte an 10.022 Unternehmen vermittelt. Dies, so Flenreiss, entspreche einem neuerlichen Marktwachstum von 10,1 Prozent. Zusätzlichen Impuls erwartet sich die Branche durch die neuerliche Novelle der Kommunalsteuer, wonach die Steuerlast ab 1.1.2002 wieder beim Personalbereitsteller liegt. (APA)