London/Stockholm - Nicht nur das Cholesterin spielt offenbar eine Rolle bei der Entstehung von "Herzinfarkt & Co": Neben dem "bösen" LDL-Cholesterin oder dem "guten" HDL-Cholesterin könnte auch die Bestimmung von so genannten Apolipoproteinen eine Aussage über die Gefährdung des Einzelnen zulassen. Das hat jetzt eine Untersuchung an 175.000 Schweden ergeben. Dr. Goran Walldius vom Pharmakonzern AstraZeneca und seine Co-Autoren haben die Daten von rund 175.000 Schweden ausgehoben und analysiert, die in den vergangenen Jahren Vorsorgeuntersuchungen samt Bluttests durchführen hatten lassen. Dabei waren sowohl das Gesamtcholesterin (bei Erwachsenen sollte es nicht mehr als 200 Milligramm pro Deziliter Blut betragen), das HDL- und das LDL-Cholesterin als auch andere Arten der Blutfette bestimmt worden. Darunter befanden sich die Triglyceride, Apolipoprotein A-I und Apolipoprotein B, aus denen man auch einen Quotienten ausrechnen kann. Studie Die Wissenschafter - die Ergebnisse werden in der neuesten Ausgabe der britischen Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht - beobachteten die Personengruppe rund fünfeinhalb Jahre lang. 864 Männer und 359 Frauen starben an Herzinfarkten. Die Blutfettwerte wurden bezüglich dieses Risikos analysiert. Dr. Walldius: "Obwohl LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin bekannte Gefährdungsmomente darstellen, glauben wir, dass man mit Apolipoprotein A-I, Apolipoprotein B und dem Quotienten daraus ebenfalls ein mögliches Risiko bestimmen kann. Vor allem dann, wenn die Cholesterinwerte normal sind." Allerdings gibt es noch keine standardisierten Tests und auch keine einhellige Meinung, wie groß die Apolipoprotein-Konzentration im Blut sein sollte. (APA)