Wien - Gleichzeitig mit dem Start der Euro-Ausgabe gehen am Samstag die Kollektivvertragsverhandlungen (KV) für die rund 74.000 Beschäftigten der Geldinstitute in die zweite Runde. Günter Benischek, Chefverhandler der Arbeitnehmer und Vorsitzender der Wirtschaftsbereichsgemeinschaft "Finance" in der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), rechnet insgesamt mit einem konstruktiven Gesprächsklima und sieht eine realistische Chance auf einen Abschluss. Benischek erwartet einen Abschluss rechtzeitig vor Beginn der stärksten Belastungen im Zusammenhang mit der Euro-Bargeldeinführung. Er unterstreicht dabei die Forderung nach einer entsprechenden Anerkennung der laufenden Mehreinsätze, die im Hinblick auf die insgesamt guten Ergebnisse im Geldsektor für das Jahr 2001 durchaus angemessen ist. Konkrete Prozentsätze noch nicht verhandelt "Die Dienstgebervertreter müssen sich darüber im Klaren sein, dass eine Verlängerung der Valorisierungsrunde keine gute Signalwirkung für die Phase der Euro-Ausgabe hätte und seitens der Beschäftigten, die nun in der Spitzenzeit der Mehrbelastungen stecken, auf wenig Verständnis stoßen würde," sagte Benischek. Die Möglichkeit, die KV-Verhandlungen am Samstag zu einem Abschluss zu bringen, sei realistisch, vor allem auch dank des guten Klimas in der ersten Runde. Konkrete Prozentsätze wurden bis jetzt noch nicht verhandelt. Die Arbeitgeber wollen eine niedrige prozentuelle Erhöhung sowie eine Einmalzahlung. Dies wurde zuletzt von den Arbeitnehmern abgelehnt. Die Gewerkschaft fordert eine Schema wirksame Erhöhung. Ein "Knackpunkt" wäre aus Sicht der Gewerkschaft sicherlich gegeben, wenn die Arbeitgeber weiterhin an ihrem Angebot einer nicht Schema wirksamen Einmalzahlung festhalten wurden, so Benischek. Im Vorjahr wurden die Bankengehälter um durchschnittlich 2,91 Prozent erhöht. Dies bedeutet bei den Einstiegsgehältern eine Anhebung um 3,0 Prozent, für die Spitzengehälter im KV-Schema rund 2,8 Prozent. Dazu kam eine Einmalzahlung von 1.000 S. (APA)