Wirtschaft
Weihnachten: Versandhandel mit großen Internet-Umsätzen
Europäische Unternehmen überholen USA im Internet
Wien - Während der E-Commerce in Österreich allgemein bisher
noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist, boomt das
Online-Weihnachtsgeschäft des österreichischen Versandhandels. Die
Umsätze seien gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent gestiegen, einige
Großbetriebe erwarten sogar eine Verdopplung des Online-Geschäfts,
geht aus einer aktuellen Umfrage des Österreichischen Handelsverbands
hervor. Insgesamt hofft der Versandhandel, heuer Waren im Wert von
mehr als 1 Mrd. S (72,7 Mill. Euro) im Internet verkaufen zu können. Zu den "Rennern" im diesjährigen Weihnachtsgeschäft zählen neben
Traditionsprodukten wie Büchern, CDs, Videos, Computern, Software und
Elektronik vor allem junge Mode und Bekleidung. Internet-Shopping
erfreue sich auch bei Frauen zunehmender Beliebtheit, hieß es am
Montag in einer Pressemitteilung. Der Trend gehe in Richtung
höherwertiger, anspruchsvollerer Produkte, zumal per Mausklick auch
Camcorder, Digitalkameras, Organizer und multifunktionale
Heimtrainingsgeräte geordert wurden.
Immer mehr Kunden würden im Internet eine Bestellung vornehmen,
per E-Mail eine Auskunft einholen und über ein elektronisches
Formular die neuesten Kataloge anfordern, hieß es weiter. Die Kunden
seien in den vergangenen zwei Jahren im Umgang mit dem Internet
sicher geworden und hätten erkannt, dass Bestellungen im Internet
genau so sicher abgewickelt würden wie über Katalog, Telefon oder
Fax, ist der Vorsitzende der Plattform des österreichischen
Versandhandels im Handelsverband und Quelle-Chef, Erich Höllweger,
überzeugt.
Übersee abgehängt
Europas Unternehmen allgemeine haben ihre Konkurrenz in Übersee
im E-Commerce sogar abgehängt. Dies geht aus einer weltweiten
Umfrage des IT-Beratungsunternehmens CSC unter über 1.000
IT-Verantwortlichen großer Unternehmen hervor. Während etwa im
deutschsprachigen Raum bereits 22,5 Prozent der befragten
deutschsprachigen Unternehmen ihre E-Business-Strategie bereits voll
implementiert haben, sind es in den USA erst 5,8 Prozent der
Unternehmen, so die Umfrage. Während im deutschsprachigen Raum 93
Prozent der befragten Unternehmen E-Business in ihre geplanten
IT-Investitionen einbeziehen, liegt die Quote in den USA um zehn
Prozentpunkte niedriger bei 83 Prozent.
Von einem Vorsprung der USA könne daher nicht die Rede sein.
Europa habe, so unsere Interpretation, "aus den ersten Aktivitäten
von US-Unternehmen im e-Business gelernt und die Projekte strikt auf
ihre Machbarkeit überprüft, konzipiert und entsprechend umgesetzt",
meint CSC. (APA)