Belgrad - Der Präsident der Republikkammer, des Oberhausesdes jugoslawischen Parlamentes, Srdja Bozovic, hat mitgeteilt, dassder Gesetzesentwurf, mit welchem die Zusammenarbeit mit demUNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien geregelt werdensoll, nächste Woche auf die Tagesordnungsliste der Parlamentssitzungaufgenommen werden dürfte. Der Spitzenfunktionär dermontenegrinischen Sozialistischen Volkspartei (SNP) bekundete auchprinzipielle Unterstützung seiner Partei für den Gesetzesentwurf. Der jüngste Entwurf, mit welchem die Rahmenbedingungen derZusammenarbeit Belgrads mit dem Tribunal geregelt werden, war von derDemokratischen Partei Serbiens von Präsident Vojislav Kostunicaausgearbeitet worden. Die konkreten Fragen der Zusammenarbeit sollenallerdings auf Republikebene geregelt werden. Dies bedeutet, dass dieserbischen und die montenegrinischen Republikbehörden für dieAuslieferung von Angeklagten zuständig sein werden. Die SNP hatte im Juni die Verabschiedung eines Tribunalsgesetzesim jugoslawischen Parlament verhindert, welches die Auslieferung vonAngeklagten geregelt hatte. Die Partei von Predrag Bulatovic ist mitder Auslieferung jugoslawischer Staatsbürger an das UNO-Tribunalnicht einverstanden. Durch die jüngste Version des Tribunalsgesetzeswürden die "heißen Kastanien" den Regierungen von Zoran Djindjic inBelgrad und Filip Vujanovic in Podgorica zugeschoben werden. (APA)