Moskau - Russland sieht nach der Kündigung desABM-Vertrags durch die USA das strategische Gleichgewicht nicht inGefahr. "In den nächsten zehn bis 15 Jahren bedeutet der Ausstieg derUSA aus dem ABM-Vertrag keine militärische Gefahr", sagte derMilitärberater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, IgorSergejew, am Freitag in Moskau. Russland sei an einer weiterenReduzierung nuklearer Sprengköpfe gemeinsam mit den USA interessiert,betonte der frühere Verteidigungsminister. Das Unterhaus des russischen Parlaments lehnte unterdessen eineVerurteilung der amerikanischen Kündigung des ABM-Vertrags ab. Nur182 Abgeordnete stimmten für einen Entwurf, in dem es hieß, dieEntscheidung von US-Präsident George W. Bush widerspreche dem Geistder Zusammenarbeit zwischen zivilisierten Staaten im Kampf gegen deninternationalen Terrorismus. Zudem werde es damit erschwert,Terroristen den Zugang zu Massenvernichtungswaffen zu verwehren. DieMehrheit wäre bei mindestens 226 Stimmen gelegen. Der russische Präsident Wladimir Putin nannte die Entscheidung derUSA am Donnerstag einen Fehler. Sie sei aber nicht überraschendgekommen und bedrohe die Sicherheit Russlands nicht. Insgesamtreagierte Moskau gelassen. Der chinesische Präsident Jiang Zeminforderte Bush telefonisch auf, das internationaleRüstungskontrollsystem beizubehalten. (APA/dpa/AP)