Kabul/New York - Die afghanische Interimsregierung hat in einer Note an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen der Stationierung einer multinationalen Friedenstruppe unter Auflagen zugstimmt. Der amtierende und designierte Außenminister Abdullah Abdullah erklärte in dem am Samstag veröffentlichten Schriftstück, Kabul müsse aber noch Zusammensetzung und Umfang der Truppe sowie die Aufenthaltsdauer billigen. Eine Resolution des UNO-Sicherheitsrates zur Aufstellung der Schutztruppe wird erst kommende Woche erwartet. Der designierte Chef der Interimsregierung, Hamid Karsai, wird am 22. Dezember vom bisherigen Präsidenten Burhanuddin Rabbani offiziell die Amtsgeschäfte übernehmen. Die Nordallianz, aus deren Reihen die wichtigsten Minister kommen, tritt dafür ein, die Friedenstruppe auf maximal tausend Mann zu begrenzen. Die Nordallianz ist auch nicht bereit, ihre eigenen Truppen aus der Hauptstadt Kabul abzuziehen. In dem Befriedungsabkommen der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn waren die Verhandlungspartner jedoch übereingekommen, Kabul zu demilitarisieren. Der Europäische Rat hat sich in Brüssel für die Stationierung einer internationalen Schutztruppe in Afghanistan ausgesprochen. "Die Mitgliedstaaten prüfen, welchen Beitrag sie zu dieser Schutztruppe leisten werden", hieß es in der vorläufigen Schlusserklärung am Samstag auf dem EU-Gipfel in Laeken. (APA)