Etat
Kirch nennt Kosten bei Ausstieg Murdochs bei Premiere
24 Milliarden Schilling
Die Kirch-Gruppe hat in einem
Zeitungsbericht den Betrag beziffert, den der Münchener Medienkonzern
im Falle eines Ausstiegs von Rupert Murdoch beim PayTV-Sender
Premiere bezahlen müsste. Falls der Australier seine Option für die
Abgabe seines 22-prozentigen Anteils ausübe, müsse Kirch etwa 3,3 bis
3,5 Milliarden Mark (1,69 Mrd. Euro/23,2 Mrd. S bis 1,79 Mrd.
Euro/24,6 Mrd. S) an Murdochs britischen Sender BSkyB zahlen, sagte
Kirch-Geschäftsführer Dieter Hahn der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" (FAZ). BSkyB hatte 1999 für rund 2,9 Milliarden Mark in bar
und Aktien den Anteil an dem hochdefizitären PayTV-Sender übernommen.
Im Herbst 2002 hat Murdoch die Möglichkeit, die Anteile an Kirch
zurückzugeben und den Kaufpreis zuzüglich aufgelaufener Zinsen
zurückzufordern.Gerüchteküche brodelte ...
Vor knapp einer Woche hatte es in Kreisen der Kirch-Gruppe
geheißen, Murdoch erwäge die Kontrolle bei Kirch zu übernehmen.
Hierzu versuche er, dessen Gläubigerbanken auf seine Seite zu ziehen
und sie dazu zu bewegen, Kredite an den Münchener Medienkonzern, der
Berichten zufolge mit mindestens sieben Milliarden Mark verschuldet
ist, nicht zu verlängern (
etat.at
berichtete). Zwar hatte es daraufhin in Finanzkreisen
kurzzeitig geheißen, die Dresdner Bank wolle einen Kredit fällig
stellen. Nun sieht es aber doch nach einer Verlängerung der Kredite
aus.
Murdoch dementierte Übernahmepläne
Murdochs News Corp selbst hatte feindliche Übernahmepläne
dementiert. Bei Kirch wollte man sich zu den Berichten zunächst nicht
äußern. Hahn sagte nun der FAZ, er halte das Dementi Murdochs für
glaubwürdig. Dieser habe sich in der Vergangenheit als verlässlicher
Partner bewiesen. (APA/Reuters)