Sofia - Die aus der ehemaligen KP hervorgegangene oppositionelle Sozialistische Partei Bulgariens hält am Samstag einen Parteitag in Sofia ab, um einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem der Vorsitzende Georgi Parwanow (44) im November zum Staatspräsidenten gewählt worden war und im Jänner das Amt antreten wird. In seiner Rede vor mehr als 700 Delegierten forderte Parwanow die Partei dazu auf, "unverzüglich einen Prozess der Verjüngung einzuleiten". Als Favorit Parwanows für die Parteispitze gilt der 35-jährige Historiker Sergej Stanischew. Er ist bereits Führungsmitglied und für die internationalen Beziehungen der Partei zuständig. Weitere Kandidaten sind Rumen Owtscharow, Energieminister in der 1996-97 gescheiterten sozialistischen Regierung unter Jean Widenow, und der Vertreter der härteren Linie, Krassimir Premjanow. Das Ergebnis der geheimen Abstimmung soll am Abend bekannt gegeben werden. Parwanow legte seinen Vorsitz und seine Parteimitgliedschaft nieder. "Das Vaterland braucht einen Präsidenten, der die Einheit der Nation verkörpert", begründete er seinen Schritt. Der künftige Staatschef rief seine Partei auf, "die Politik der Reformen und Öffnung zur Welt fortzusetzen". Außenpolitisch hätten die bulgarischen Sozialisten zwei Ziele: die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationale (SI) und in der Partei der Europäischen Sozialisten und Sozialdemokraten sowie den Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union und zur NATO. (APA)