Unternehmen
Stellen-Abbau bei Airbus
Streichung von 500 Arbeitsplätze in Großbritannien - Kurzarbeit in Deutschland
Toulouse/Hamburg - Angesichts der Krise in der
Luftfahrtbranche kommt nun auch Airbus nicht ohne einen
Arbeitsplatzabbau aus. In Großbritannien würden rund 500 Stellen
gestrichen, bestätigte Airbus-Chef Noel Forgeard Zeitungsberichte vom
Wochenende. Auf dem Kontinent seien jedoch keine Streichungen
geplant. Hier soll allerdings die Zahl der Arbeitsstunden durch
Kurzarbeit in einigen deutschen Werken und Überstundenabbau um 20
Prozent reduziert werden. Nach früheren Angaben könnte Airbus 2002
einen Produktionsrückgang bis auf 280 Maschinen ohne
Arbeitsplatzabbau verkraften. Im laufenden Jahr sollen 320 Einheiten
ausgeliefert werden. Voraussichtlich sollen die Werke in Hamburg und Bremen von
Sprecher Rolf Brandt. Inwieweit an anderen
Standorten kurz gearbeitet werde, stehe derzeit noch nicht fest. Die
Verhandlungen sollen spätestens Anfang nächsten Jahres abgeschlossen
sein. Neben Kurzarbeit will Airbus Deutschland den Angaben zufolge
Überstunden abbauen, die Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen
zurückfahren, befristete Verträge nicht mehr verlängern und
40-Stunden-Verträge auf 35 Stunden herunterfahren.
BAE Systems stellt Produktion von Regionaljets ein
Das britische Luftfahrtunternehmen BAE Systems, das 20 Prozent an
Airbus hält, will die Produktion von Regionaljets einstellen. Die 500
Airbus-Mitarbeiter, die ihre Arbeitsplätze verlieren, waren in der
Produktion von Teilen für diese Flugzeuge beschäftigt. Insgesamt
beschäftigt der europäische Flugzeughersteller etwa 47.000
Mitarbeiter.
Die italienische Finmeccanica wird sich nach Angaben von Forgeard
an den Kosten und am Risiko des geplanten Großraumflugzeugs Airbus
A380 beteiligen. Die Italiener hätten der Beteiligung an dem
12-Milliarden-Euro-Projekt zugestimmt, ihr Anteil an dem
Risk-Sharing-Programm werde aber eher bei fünf als bei zehn Prozent
liegen, sagte Forgeard. Insgesamt sollen sich Zulieferer mit 30
Prozent am Risiko des A380 beteiligen. Mehrere Partner, darunter die
niederländische Stork NV, hatten sich bereits vorher darauf mit
Airbus verständigt.
Mit dem Airbus-Mehrheitseigentümer EADS verhandelt Finmeccanica
seit längerem auch über eine direkte Beteiligung. (APA/AP/Reuters)