Kabul - Der designierte afghanische Regierungschef Hamid Karsai ist zu Gesprächen mit Ex-König Mohammed Zahir Schah nach Rom geflogen. Karsai werde dort am Montagvormittag zu Beratungen über die politische Zukunft Afghanistans erwartet, sagte sein Sprecher Shaida Mohammed in Kabul. Der paschtunische Monarchist Karsai soll am Samstag als Chef der Interimsregierung sein Amt antreten. Am Sonntag war er mit US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zusammengekommen, der zu einem Kurzbesuch auf dem Flugplatz Bagram bei Kabul weilte. Unterdessen kam der türkische Außenminister Ismail Cem in der afghanischen Hauptstadt an, wo er die türkische Botschaft eröffnen wollte. Zudem wollte Cem mit führenden afghanischen Poltikern zusammentreffen, unter anderem mit den designierten Ministern für Verteidigung und Inneres, Mohammed Kassim Fahim und Junis Kanuni. Möglicherweise wollte Cem auch in die nördliche Stadt Mazar-i-Sharif reisen, um mit dem dortigen Machthaber zu sprechen, dem Usbekenführer Abdul Raschid Dostum. Die Türkei pflegt enge Kontakte zu dem General, der wiederholt Kritik an der Zusammensetzung der Interimsregierung geübt hatte. Als einziges moslemisches Mitgliedsland der NATO unterstützt die Türkei den von den USA angeführten Kampf gegen den Terrorismus in vollem Umfang und wird sich an der geplanten UNO-Friedenstruppe beteiligen. (APA)