Wien - Mit insgesamt 510.000 Gästenächtigungen im vergangenen November liegt Wien um 0,8 Prozent hinter dem November-Ergebnis 2000. Das hat der Wiener Tourismusverband am Montag in einer Aussendung mitgeteilt. Demnach haben gute Zuwächse aus den Nahmärkten Rückgänge aus Japan und den USA weitgehend abgefangen. Von Jänner bis November 2001 wurden 7,079.000 Nächtigungen in der Bundeshauptstadt registriert. Das sind um 3.000 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und stellt ein Minus von 0,044 Prozent dar. Bei den Hotellerie-Umsätzen liegt Wien von Jänner bis Oktober 2001 mit 3,417 Mrd. S (248 Mill. Euro) laut Tourismusverband jedoch um 2,2 Prozent über dem Wert der ersten zehn Monate des Jahres 2000. Für Zuwächse im November sorgten Deutschland (plus 6 Prozent), Österreich ( plus 8 Prozent) und besonders massiv Italien (plus 39 Prozent) sowie Besucher aus GUS-Staaten (plus 28 Prozent). Größere Rückgänge gab es aus den USA (ein Minus von 32 Prozent) und aus Japan (minus 54 Prozent), wobei das Ausmaß der Einbußen aus Japan laut Tourismusverband auch damit zusammenhängt, dass Austrian Airlines (AUA) ihre vier Flüge pro Woche von Osaka nach Wien eingestellt haben. Investionen im Gesamtjahr gestiegen Die schwer überschuldete österreichische Tourismusbranche hat im Jahr 2001 ihre Ertragslage leicht verbessert und wieder mehr investiert. "Vor allem Drei-, Vier- und Fünf-Sternbetriebe haben im Jahr 2001 eine massive wirtschaftliche Verbesserung erzielt und Eigenkapitalquote, Betriebseinnahmen und Investitionen gesteigert", sagten die Geschäftsführer der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), Franz Hartl und Reinhard Mücke, heute, Montag, bei einem Pressegespräch. Trotz leichter Verbesserung ist die Eigenkapitalquote der Hotelbetriebe aber immer noch negativ. Vier- und Fünfsternhotels verbesserten die Eigenkapitalquote von minus 8,5 Prozent auf minus 7 Prozent, Dreisternbetriebe wiesen 2001 eine in ähnlichem Ausmaß verbesserte Eigenkapitalquote von minus 27 Prozent auf, berichtete Hartl. Die Betriebseinnahmen in der Vier- und Fünfsternhotellerie erhöhten sich im Vergleich zu 2000 im Schnitt um 12 Prozent, die Entschuldungsdauer reduzierte sich auf 11 Jahre, bei Top-Betrieben sogar auf 6 Jahre, die Umsätze stiegen um 12 Prozent. Dreisternbetriebe verzeichneten einen Umsatzzuwachs um 3 Prozent, die Entschuldungszeit verringerte sich auf 13 Jahre. 5,3 Milliarden Schilling Bundesförderung Wurden im Jahr 2000 rund 11 bis 12 Mrd. S im Tourismus investiert, stiegen die Investitionen im Jahr 2001 auf rund 15 bis 20 Mrd. S, betonte Mücke. Der Tourismus habe damit zwar mehr investiert als andere Branchen, die Summe würde aber nur dafür ausreichen, das bisherige Niveau zu halten, nicht aber zu verbessern. Problematisch sei dabei, dass die Mehrzahl der Investitionen im Non-profit-Bereich - etwa eine neue Eingangshalle oder eine Sauna - passiere, was keine Eigenkapitalverbesserung bringe, betonte Mücke. Der Bund hat heuer insgesamt 5,3 Mrd. S an Investitionsvolumen gefördert. 32 Prozent davon flossen in die Qualitätsverbesserung, 23 Prozent in Modernisierungsmaßnahmen, 14 Prozent in die Betriebsgrößenoptimierung, 12 Prozent in die Angebotsdiversifizierung. Der Rest entfällt auf Neugründungen, Beschneiungsanlagen, regionale Infrastruktur und Personalwohnungen. (APA)