Rasche Aufklärung und ein Einschreiten des Agrarlandesrates Josef Plank (V) fordern die niederösterreichischen Grünen angesichts der im Nachrichtenmagazin "Format" erhobenen Vorwürfe gegen den betroffenen Waldviertler Schlachtbetrieb. "Wenn die Vorwürfe gegen den Schlachthof Martinsberg, aber auch gegen andere niederösterreichische Schlachtbetriebe nur einigermaßen zutreffend sind, dann herrschen in Niederösterreich unfassbare Zustände in den Schlachthöfen", betonte Fraktionsobfrau Brigid Weinzinger am Montag. Unabhängige Fleischbeschau "Eine wirksame Fleischkontrolle und die Sicherheit der KonsumentInnen vor BSE ist damit in keiner Weise garantiert. Hygienebedingungen, ausreichende Personalausstattung und vor allem die Unabhängigkeit der Fleischbeschau müssen dringend überprüft werden", so Weinzinger. Die Grünen fordern von Plank "dringend nötige Verbesserungen vor allem im Bereich der personellen und finanziellen Ausstattung der Lebensmittelkontrollen". "Beschwichtigende Worte des Landesrates werden nicht ausreichen. Solange nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Fleischkontrolle funktioniert und sicher kein BSE-infiziertes Rind in den Handel kommt, darf ein Agrarlandesrat nicht ruhen", erklärte die Fraktionsobfrau in der Aussendung. Abhängiges Personal Anlass zur Sorge geben laut Weinzinger mögliche Interessensüberschneidungen bei Beschautierärzten und Amtstierärzten: "Wie soll eine unabhängige Kontrolle, die verlässlich jeden Missstand anzeigt, funktionieren können, wenn gleichzeitig die handelnden Personen in Abhängigkeitsverhältnissen stehen?" Jener Beschautierarzt, der Österreichs erste positive BSE-Probe zog und dabei zwei Testbehälter vertauschte, hatte in der jüngsten "Format"-Ausgabe massive Kritik am Betreiber des betroffenen Waldviertler Schlachthofes geübt. Der aus dem Bezirk Zwettl stammende Veterinärmediziner sprach von "skandalösen Zuständen". Es könne durchaus passieren, dass BSE-verseuchte Rinder übersehen werden und in den Handel geraten, so der Beschautierarzt gegenüber dem "Format". (APA)