Wien - Attac Österreich zieht über das erste Jahr seiner Tätigkeit eine positive Bilanz. Nach Eigenangaben haben die "Globalisierungskritiker" von Attac-Österreich binnen 12 Monaten 1.200 Mitglieder und 1.300 Sympathisanten gewonnen. Unter den Mitgliedern finden sich 43 Organisationen aus den Bereichen Gewerkschaft, Kirche, Bildung & Wissenschaft, Entwicklungspolitik, Sozialismus und Umwelt, teilte die Organisation am Montag mit. 11 Regionalgruppen, von Wien bis Vorarlberg seien gegründet worden. Weitere 10 seien in der Vorbereitungsphase, wobei der Trend geht in Richtung Gemeinde-Gruppen gehe. Auf Initiative der Organisation haben zudem 26 österreichische Nationalratsabgeordnete die Einführung der Tobinsteuer unterstützt, darunter die gesamte Grüne Parlamentsfraktion sowie die beiden SP-Ex-Minister Caspar einem und Rudolf Edlinger. Damit erhöhe sich die Zahl der ParlamentarierInnen, die weltweit die Tobin Tax unterstützten, auf 870, hieß es weiter. Weitere wichtige parlamentarische Tobinsteuer-Befürworter-Gruppen gibt es laut Attac-Österreich-Chef Christian Felber in Belgien, Finnland, Großbritannien und Brasilien, wo sich auch Staatspräsident Cardoso für eine Devisentransaktionssteuer ausgesprochen habe. Weltweit ist das unter der Führung von Bernard Cassen, dem Chef von "Le Monde diplomatique", gegründete Netzwerk bereits in über 30 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Europas aktiv. Die Bewegung zählt 60.000 Mitglieder. Zu den Forderungen von Attac gehören die "Entschleunigung" und Stabilisierung der Finanzmärkte, die Schließung von Steueroasen und die Beseitigung von Steuerungerechtigkeiten. Außerdem wird die Privatisierung von Grundversorgungsbereichen wie Pensionsvorsorge, Gesundheit, Bildung oder Wasserversorgung abgelehnt. Im nächsten Jahr will Attac stärker zu diesen Themen arbeiten.(APA)