Wien - Der Trend zum Mehr-Handy-Haushalt hält in Österreich ungebrochen an, immer mehr Menschen verwenden ihr Mobiltelefon ausschließlich privat, für die meisten ist das Handy schlicht "nicht mehr wegzudenken". Das ist das Ergebnis einer heute, Montag, veröffentlichten aktuellen Umfrage des Fessel-GfK Instituts, die von Mobilkom Austria in Auftrag gegeben wurde und bei der rund 820 Personen ab 15 Jahren mit und ohne Handy in Österreich im September 2001 telefonisch befragt wurden. Das Handy ist laut Umfrage ein "Gegenstand, den man immer bei sich hat". 82 Prozent der Befragten unterstützen diese Aussage, was einem Anstieg von zehn Prozentpunkten gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 1999 entspricht. 79 Prozent sehen im Handy außerdem "ein Produkt, das für jeden in Frage kommt" (1999: 71). Gleichzeitig sank allerdings die Zustimmung zum Mobiltelefon als "Statussymbol" (45 bzw. 47 Prozent). Fessel-GfK: "Beinahe Vollversorgung" Für Rudolf Bretschneider, den Leiter des Fessel-GfK Instituts, ist dies eine direkte Folge der voranschreitenden Marktpenetration in Österreich: Mit 6,6 Millionen SIM-Kartenbesitzern (83 Prozent der Bevölkerung) herrsche hier zu Lande schon "beinahe Vollversorgung". "Noch vor wenigen Jahren war der typische Handybesitzer jung, trendig und berufstätig, heute nähert sich der typische Handy-User sukzessive dem Profil des Durchschnitts-Österreichers", so Bretschneider. Der Generaldirektor der Mobilkom Austria, Boris Nemsic, sprach angesichts des Anstiegs der Marktpenetration von 7,5 Prozent auf 83 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre sogar von einer "Revolution". Gab es 1999 in 51 Prozent der Haushalte nur jeweils ein Handy, so ist diese Zahl laut Umfrage heuer auf ein Viertel geschrumpft. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Haushalte mit drei Handys auf 20 Prozent verdoppelt, der mit vier Handys erhöhte sich von 6 auf 14 Prozent. Sieben Prozent der Befragten gaben überdies an, in ihrem Haushalt mehr als vier Mobiltelefone in Betrieb zu haben, was gegenüber der Vergleichsstudie von 1999 gar einer Versiebenfachung entspricht. Die meisten telefonieren "ausschließlich privat" Die überwiegende Mehrheit der Befragten (61 Prozent) gab an, "ausschließlich privat" zu telefonieren (1999: 48), vier Prozent nannten "ausschließlich berufliche Gründe" (9). Für die meisten Mobiltelefonierer hat sich die Lebensqualität durch den Kauf des Handys außerdem "positiv verändert" (40 Prozent der privaten Nutzer bzw. 47 Prozent der beruflichen Nutzer). 54 Prozent der Befragten gaben an, ein Handy gekauft zu haben, "um gut erreichbar zu sein" (1999: 52). Im Rahmen der Studie wurden auch vier verschiedene Handy-Usertypen erhoben. Demnach sind 30 Prozent "emotionale User", die ihr Mobiltelefon ausschließlich für die Kommunikation mit Freunden und "zum Spaß" verwenden. Außerdem ist diese Gruppe sehr an der persönlichen Gestaltung des Handys mit Klingeltönen oder Logos interessiert. Jeweils 26 Prozent gehören zu den "heavy Usern", die das Handy nie wirklich ausschalten, und zu den "skeptischen Usern", bei denen das Handy überdurchschnittlich oft abgedreht wird. Der Rest von 18 Prozent Mobiltelefonierern sind "rationale User", die das Handy kostenbewusst und zweckorientiert verwenden. Mobiltelefonierer werden immer jünger Der Handybesitz bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren habe sich seit 1999 mehr als verdoppelt und liege heute mit 89 Prozent um sechs Prozent über dem Österreichschnitt, sagte Bretschneider. Auch die Zahl der mobil telefonierenden Senioren habe sich in den letzten beiden Jahren von 24 auf 45 Prozent nahezu verdoppelt.(APA)