Prag - Bei der Privatisierung des 62,99-prozentigen Staatsanteils am tschechischen Petrochemikonzern-Konzern Unipetrol hat die tschechische Agrofert, mit der Conoco im Hintergrund, für 361 Mill. Euro (4,97 Mrd. S) den Zuschlag erhalten. Das Konsortium aus der österreichischen OMV und den beiden ungarischen Unternehmen MOL und TVK kam somit nicht zum Zug. Agrofert habe zwar weniger als die 444 Mill. Euro der britischen Investmentgruppe Rotch Energy geboten, sei aber als strategischer Investor bevorzugt worden, hieß es heute im Anschluss an eine Sitzung der tschechischen Regierung. Nach tschechischen Medienberichten habe das MOL/OMV/TVK-Konsortium den Bedingungen des Privatisierungskomitees nicht entsprochen. Rotch Energy sei eher als Finanzinvestor ohne Erfahrung in der Petrochemie angesehen worden, so der stellvertretende Finanzminister Tomas Potmesil laut der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Kurs fällt weiter Von der US-amerikanischen Handels- und Entwicklungsagentur (TDA) soll Unipetrol nicht-rückzahlbare Darlehen in Höhe von 12 Mill. Kronen (367.760 Euro/5,06 Mill. S) für eine Machbarkeitstudie sowie 10,4 Mill. Kronen für die Ausweitung der Polyethylen-Produktion erhalten, so CTK weiter. An der Börse wurde die Entscheidung nicht goutiert: Der Kurs der in Prag notierten Unipetrol-Aktie fiel bis zu Mittag um rund 8 Prozent auf 49,2 Kronen. Agrofert bringe weder Kapital noch Know-How, zitiert die Agentur Jan Langmair von Atlantik financni thry.(APA/vwd/dpa/CTK)