Philadelphia - Wissenschaftler des Jefferson Medical College haben nachgewiesen, dass eine Mutation des Gens APC Dickdarmkrebs auslösen kann. APC kontrolliert normalerweise das Protein Survivin. Survivin verhindert das Absterben der Stammzellen im Dickdarm. Ist das Gen APC mutiert, kommt es laut dem Direktor der Abteilung für Genetik und Präventivmedizin am Jefferson Medical College, Bruce Boman, zu einer Survivin-Überproduktion und damit zu einer Vermehrung der Dickdarmstammzellen – eine mögliche Krebsursache. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Cancer Research veröffentlicht. Im Labor stellten die Wissenschaftler fest, dass Survivin den programmierten Zelltod (Apoptose) verhindert. Vielmehr vermehren sich die Krebszellen und geraten außer Kontrolle. "Es gibt eindeutige Hinweise dafür, dass eine Mutation des APC-Gens die Zahl der Stammzellen im Dickdarm erhöht", erklärte Boman. Er will dies anhand einer vererbten Form des Dickdarmkrebs bewiesen haben. Kennzeichen dieser Krebsform ist eine exzessive Polypenbildung im Dickdarm. Über den Mechanismus ist derzeit noch nichts bekannt. Aber die abnorme Regulation von Survivin sei ein möglicher Grund für eine derartige Überproduktion. Im nächsten Schritt wollen die Jefferson-Forscher in den Mechanismus eingreifen und so eine Überproduktion der Dickdarmstammzellen verhindern. "Ist es möglich, die Survivin-Produktion zu schwächen, könnte dies die Grundlage für eine Dickdarmkrebs-Therapie sein", erklärte Boman. Die Behandlung könnte auch bei anderen Krebsformen angewendet werden, so der Forscher optimistisch. (pte)