Wien - Das neue Münzenfeeling ist vorerst rein platonisch: weit und breit kein Automat zu finden, der runde Euro oder Cent zu schlucken bereit wäre. Stattdessen, wie es laut Startpaket-Aufschrift vor dem 1. Jänner 2002 auch zu sein hat, metallene Abwehr, - Klang! ... und die Münze landet im Geldrückgabeschlitz. Solcherart abweisend reagierten im S TANDARD -Praxistext Nummer zwei die Fahrscheinmaschinen der Wiener Verkehrsbetriebe sowie etliche Zigaretten-, Kaugummi-und Präservativautomaten.

Kein -Telefon mehr

Nur die drei Münztelefone in der Wiener Schottenpassage (DER STANDARD berichtete) nahmen - wie gehabt - auch Montagmittag noch Euro an, "übersetzten" auf dem Display deren Wert in Schilling und ermöglichten auf diese Art Ferngespräche um das neue Geld.

"Wir haben einen Bautrupp hingeschickt, der das Problem beheben konnte", berichtete Telekom-Pressesprecher Martin Predl dann kurz vor Redaktionschluss. Die Telekom-Techniker würden jetzt auch andere Telefone "stichprobenartig überprüfen". Auf alle Fälle habe sich kein öffentlicher Euro-Telefonierer strafbar gemacht, beruhigte Stefan Augustin, Leiter der Kassa bei der Österreichischen Nationalbank: Die Auflage, Euromünzen vor Jahreswechsel nicht in Umlauf zu bringen, sei "nur eine Empfehlung".

Doch wenn schon nicht als Zahlungsmittel, so eignet sich der runde Euro doch bereits im alten Jahr als Pfand: Nämlich, um in Supermärkten mittels Einführens einer Münze in den Kettenverschluss Einkaufswagerln voneinander "loszueisen". Im Feldversuch stellte sich heraus, dass Ein-Euro-Stücke dabei als Fünf-Schilling-, Zwei-Euro-Stücke als Zehn-Schilling-Münzen durchgehen. Leidlich, aber doch - nur ein bisserl schief steckten sie. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.12.2001)