Wenn die Wiener am 11. Februar 2002 aus den Semesterferien zurückkommen, werden sie das Arbeitsmarktservice (AMS) in neuer Struktur vorfinden. Die zuletzt für November dieses Jahres angekündigte Reform wird sich um vier Monate verschieben, bestätigte das AMS Wien.
Die wichtigsten Änderungen: Alle Arbeitssuchenden werden in ihrer regionalen AMS-Geschäftsstelle unter einem einzigen Dach alles finden, was sie benötigen - Arbeitslosengeld, Vermittlung und Beratung -, und brauchen nicht mehr quer durch die Stadt fahren. Sie müssen auch nicht mehr nach drei Monaten ins zuständige Facharbeitsamt wechseln. Die Facharbeitsämter (wie Bau, Tourismus) werden überhaupt aufgelöst. Einzige Ausnahme: eine Geschäftsstelle für Lehrlinge und Lehrstellen.
In ganz Wien wird es elf regionale AMS-Geschäftsstellen geben. Die Firmen können ihre offenen Stellen und ihre Personalwünsche ebenfalls bei ihnen melden, wobei hier die Branchenzugehörigkeit ausschlaggebend ist.
"Das ist genau jenes Reformkonzept, das ich realisieren wollte", freut sich Klaus Werner, der ehemalige Leiter des AMS Wien und Betreiber der "Denkfabrik". Er war vor allem am Widerstand der Gewerkschaften gegen die Abschaffung der gewerkschaftsdominierten Facharbeitsämter gescheitert. Ohne Verbitterung freut sich "Eisbrecher" Werner über diese sachadäquate Lösung. "Schade nur, dass es so lange gedauert hat. Ich hätte die Reform schon für 1997 vorgehabt."
Arbeitssuchende in Wien müssen sich während der Umstellungsphase - während der Semesterferien, also vom 4. bis zum 8. Februar - auf einen Notbetrieb gefasst machen. Schon ab Jänner wird es für alle Arbeitssuchenden in Wien eine neue Telefonnummer geben (878 71), wo man zunächst Näheres über die Reform und später auch alles Wissenswerte rund um Ar- beitslosengeld, Jobsuche und Förderungen erfahren kann.