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Grafik: Archiv
Klagenfurt/Wien - Nach einer heuer durchgeführten umfassenden Marktforschungsstudie wird das Wifi, die Bildungseinrichtung der Wirtschaftskammer Österreich, ab dem nächsten Jahr das Konzept "Wifi International" realisieren. Ende 2002 setzt man zunächst den ersten Schritt nach Ungarn; ist man dort erfolgreich, will man auch in Polen die berufsbegleitende Weiterbildung anbieten. Langfristiges Ziel ist es, in allen künftigen EU-Ländern ein Wifi-Netzwerk zu etablieren. "Unsere Zielgruppen werden österreichische Tochterunternehmen und Joint Ventures in Ungarn sowie ungarische Kammerorganisationen und Behörden sein", erklärt Michael Landertshammer, Leiter des Wifi Österreich. Während man im ersten Fall mit maßgeschneiderten, firmeninternen Trainings auf Gewinnorientierung setzt, geht es im zweiten Fall um ge-meinsame geförderte EU-Projekte und somit um bilaterale Interessen Österreichs und Ungarns. Die weitere Markterschließung soll dann über deutsche und Schweizer Joint Ventures erfolgen, erst danach kommen ungarische Unternehmen und Privatpersonen. Im Jänner 2002 wird der auf fünf Jahre ausgelegte Busi-nessplan präsentiert, fest steht bereits, dass die Wifi Buda-pest GmbH mehrere Eigentümer und strategische Partner haben wird: Neben dem Wifi Österreich und den Landes-Wifis sollen es zwei österreichische Unternehmen und eine ungarische Firma sein. "Bis März werden die Verträge unter Dach und Fach sein", sagt Landertshammer. Derzeit ist man auf der Suche nach einem geeigneten Domizil in Budapest, wo 1,8 Millionen Einwohner jährlich rund 300 Mio. S (21,8 Mio. ) für Aus- und Weiterbildung ausgeben; insgesamt geben die Ungarn (zehn Millionen Einwohner) für diese Sparte jährlich eine Mrd. S (72,6 Mio. ) aus. Im Kursjahr 2002/2003 will man 5000 Kursteilnehmer gewinnen, bis 2006/2007 sollen es rund 17.000 sein. Der Breakeven soll nach drei Jahren erreicht werden. Zum Vergleich: In Österreich gibt es jährlich rund 300.000 Wifi-Kunden. Das Leistungsangebot wird die Bereiche Management, Persönlichkeit, Sprachen, Betriebswirtschaft, EDV/Informatik, Technik und diverse Branchenkurse abdecken. Auch elektronische Lernformen werden angeboten. Sofern möglich, will man zunächst die vorhandenen Personalressourcen der österreichischen Wifis nutzen. Die Landes-Wifis Kärnten, Steiermark und Salzburg haben bereits grenzüberschreitende Einzelprojekte in Slowenien und Bayern ausgeführt, in Zukunft sollen nun bilaterale Kooperation in diesen Regionen zur ständigen Einrichtung werden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18. 12. 2001)