Technik
Pack die Hühnerkacke in den Tank
Wissenschafter stellen Diesel-Hühnermist- Mischung her - und siehe da: sie funktioniert
Morgantown/ West-Virginia - Wissenschaftler
scheinen einen Weg gefunden zu haben, mit Hühnerdung einen
umweltfreundlichen Treibstoff herzustellen. Die Diesel-Hühnermist-Mischung
ist nach Angaben des US-Forschers Al Stiller in der Leistungsfähigkeit
durchaus mit reinem Diesel vergleichbar. Weiterer Vorteil des Bio-Treibstoffes
sei es, dass er gleichzeitig das Entsorgungsproblem von Hühnerfarmern lösen
könnte und die Verschmutzung von Gewässern durch den Mist reduziert
werde, so ein Bericht der Washington Post. Stiller geht davon aus, dass eine Mischung aus 65 Prozent Diesel und 35
Prozent flüssigem Hühnerdung die ideale Kombination ist. Dafür wird dieser
Hühnermist unter hohem Druck erhitzt bzw. sterilisiert. Der Treibstoff würde
die Abhängigkeit der USA von ausländischem Rohstoffen reduzieren, so
Stiller. Wie die "tierische Treibstoffmischung" genau funktioniert weiß er
allerdings nicht. "Aber sie wirkt", behauptet der Chemie-Ingenieur von der
Universität von West Virginia.
Umweltschützer kritisieren Hühnerfarmen in mehreren US-Bundesstaaten wie
West Virginia , Maryland und Virginia. Ihnen wird die Verschmutzung von
Gewässern um die Zuchtanlagen vorgeworfen. Flüsse würden mit hohen
Nitratkonzentrationen belastet werden. Expertengruppen halten derartige
Verschmutzungen als Ursache für den Ausbruch toxischer Mikroben wie
Pfisteria piscicida.
In der Zwischenzeit hat sich Stiller durch die Kooperation mit der Northco
Corp. , die Forschungsfinanzierung gesichert. Im nächsten Schritt muss
allerdings erst geklärt werden, ob sich auch Pferde- und Kuhmist in einer
Dieselmischung bewähren. Stiller konzentrierte sich ursächlich auf
Hühnerdung, da dessen Entsorgung für Hühnerfarmer politisch wohl das
wichtigste Problem darstellte. (pte)