Asien & Pazifik
Indien beschuldigt Pakistan der Unterstützung von Parlamentsanschlag
Vajpayee: Strafe wird so schwer wie das Verbrechen
Neu Delhi - Indien hat Pakistan am Dienstag
beschuldigt, den Selbstmordanschlag auf das Parlament in Neu Delhi
mit 13 Toten in der vergangenen Woche unterstützt zu haben. In der
ersten offiziellen Regierungserklärung nach dem Überfall vom
vergangenen Donnerstag bezeichnete Innenminister Lal Krishna Advani
die Tat als den "dreistesten und alarmierendsten Terrorakt in der
zwei Jahrzehnte alten Geschichte von pakistanisch unterstützem
Terrorismus in Indien". Advani bekräftigte, dass es deutliche Belege für die Täterschaft
von zwei in Pakistan ansässigen militanten Gruppen gebe, die nach
seinen Worten vom pakistanischen Militärgeheimdienst unterstützt
werden. Angaben zur geplanten Reaktion Indiens machte Advani zunächst
nicht.
Schwierige Situation
Zuvor hatte der indische Regierungschef Atal Behari Vajpayee
angekündigt, die Täter würden bestraft werden. "Die Strafe wird so
schwer wie das Verbrechen sein", sagte der Premier am Dienstag vor
Abgeordneten der Regierungspartei BJP. Internationale Aufrufe zur
Mäßigung wies Vajpayee zurück. Washington hatte die verfeindeten
Atommächte Indien und Pakistan am Montag gedrängt, in der Bekämpfung
des Terrorismus zusammenzuarbeiten und vor unüberlegten Reaktionen
abzusehen. Die Situation in der Region sei "sehr schwierig", warnte
US-Präsidentensprecher Ari Fleischer.
USA wollen Konflikt zwischen Indien und Pakistan verhindern
Nach den jüngsten Spannungen zwischen
Indien und Pakistan wollen die USA nach eigenen Angaben einen
Konflikt zwischen den beiden Atommächten verhindern. US-Außenminister
Colin Powell sagte am Montag im US-Fernsehen, die beiden Staaten
sollten gemeinsam gegen die Gruppe vorgehen, die für den Anschlag auf
das indische Parlament in der vergangenen Woche verantwortlich sei.
Terror-Organisationen, die solche "schrecklichen Anschläge" verübten,
seien ein Feind beider Staaten. Zwischen Indien und Pakistan dürfe es
nicht zu einem offenen Konflikt kommen, sagte Powell. Die USA stünden
mit beiden Staaten im Kontakt.
(APA/dpa)