International
Zahl der Toten im World Trade Center weiter nach unten korrigiert
Stadtverwaltung geht nun von 2893 Opfern aus
New York - Die Stadtverwaltung von New York hat die Zahl
der Opfer des Terroranschlags auf das World Trade Center erneut nach
unten korrigiert. Sie geht nach Angaben vom Dienstag nun von 2893
Toten aus. Das sind fast 100 weniger als noch vor drei Wochen. In den
ersten Tagen nach der Zerstörung der WTC-Hochhäuser am 11. September
hatten die Behörden noch geschätzt, dass bis zu 6700 Menschen in den
Trümmern begraben sein könnten. Für 619 geborgene Leichen wurden Totenscheine ausgestellt. Weitere
1965 Totenscheine wurden auf Antrag von Hinterbliebenen ausgefertigt,
ohne dass Leichen gefunden wurden. Zusammen mit den bei dem Anschlag
auf das Pentagon sowie beim Absturz der vierten entführten Maschine
in Pennsylvania getöteten Menschen beträgt die offizielle Opferzahl
nun 3126.
Als Gründe für die von Woche zu Woche verringerte Zahl der
Todesopfer nennen die New Yorker Behörden Unstimmigkeiten bei den
Vermisstenmeldungen. Viele Namen seien mehrfach registriert, aber
nicht immer mit derselben Schreibweise erfasst worden. Dass es sich
oft um ein und dieselbe Person gehandelt habe, sei erst allmählich
durch Vergleiche weiterer Angaben offenbar geworden. Hinzu komme,
dass einige ausländische Konsulate übertriebene Vermisstenangaben
gemacht hätten. Außerdem hätten viele Familien Meldungen auch dann
nicht zurückgezogen, wenn die Gesuchten wieder aufgetaucht seien.
In US-Presseberichten war angedeutet worden, dass die Stadt New
York kein Interesse hatte, schon früher von erheblich geringeren
Opferzahlen auszugehen. Die weit höheren Angaben waren Grundlage der
Beantragung von Hilfsgeldern aus Washington. Die "New York Times" und
andere US-Medien hatten schon im November berichtet, dass die Zahl
der Toten des Anschlags auf das WTC weit unter den damaligen
behördlichen Angaben und wahrscheinlich bei etwa 2900 liege. (APA/dpa)