Santiago - Einen Tag nach der Parlamentswahl in Chile hat Präsident Ricardo Lagos die Rücktrittsgesuche der christdemokratischen Minister abgelehnt. Die Christdemokraten, bisher die stärkste Fraktion im Parlament, hatten im Abgeordnetenhaus 14 ihrer bisher 38 Sitze verloren. Lagos sagte am Montag in Santiago, die Vier-Parteien-Regierung werde trotz der Stimmenverluste an ihrem Reformkurs festhalten. Die Zustimmung für die regierende Koalition für Demokratie war im Vergleich zur letzten Wahl 1997 von 50 Prozent auf 47,9 Prozent gesunken. Das rechtsgerichtete Oppositionsbündnis Allianz für Chile legte dagegen um 14 Prozentpunkte auf 44 Prozent zu. Stärkste Kraft im Parlament ist künftig die Unabhängige Demokratische Union, die vor allem aus Anhängern des ehemaligen Militärherrschers Augusto Pinochet besteht. Lagos strebt unter anderem eine Reform der unter Pinochet ausgearbeiteten Verfassung an, darunter die Abschaffung des Verbots für den Präsidenten, führende Militärvertreter zu entlassen. (APA/AP)