Bagdad/Amman - Angesichts der angespannten Lage im NahenOsten hat der irakische Staatschef Saddam Hussein die arabischenStaaten zu einem baldigen Gipfeltreffen aufgerufen. Die arabischenStaats- und Regierungschefs müssten unverzüglich zusammenkommen, umüber die "Aggression gegen das palästinensische Volk" zu beraten,forderte Saddam Hussein am Dienstag in Bagdad. Zuvor waren Zweifel an dem für Donnerstag geplanten Gipfel derAußenminister der Arabischen Liga in Kairo aufgekommen. Nach Angabeneines ranghohen arabischen Regierungsvertreters gibt esMeinungsverschiedenheiten über die Bewertung der jüngsten Rede vonPalästinenserpräsident Yasser Arafat, in der dieser zu einem Ende derSelbstmordanschläge gegen Israel aufgerufen hatte. Wie der Regierungsvertreter weiter sagte, wollen die gemäßigtenarabischen Staaten Arafat ihre uneingeschränkte Unterstützungaussprechen. Demnach lehnten andere Länder wie Syrien und der Irakseinen Appell ab, den sie als Kapitulation verstünden. Gipfel an einem "sicheren Ort" "Wir sollten an der Kaaba (dem höchsten islamischen Heiligtum inMekka) oder in einer arabischen Hauptstadt, die für uns alle einsicherer Ort ist, zusammen kommen und gemeinsam unser Vertrauen inGott bekunden", sagte Saddam in einer von den staatlichen Medienverbreiteten Rede. Er fügte hinzu, die arabischen Staatschefs sollten ihreDifferenzen untereinander für einen Moment vergessen, um gemeinsamden Palästinensern zu helfen und die Aggression der Israelis undihrer amerikanischen Helfershelfer zu bekämpfen. "Nach all diesenBildern der Zerstörung, des Terrorismus, des Mordes und derEntweihung der heiligen Stätten" dürfe die arabische Welt nichtlänger zögern, sagte Saddam Hussein. Die syrische Regierung hatte zuvor erklärt, ihr AußenministerFaruk Sharaa werde an dem für kommenden Donnerstag einberufenenarabischen Außenministertreffen zur Lage in den Palästinensergebietennur dann teilnehmen, wenn ein angemessenes Ergebnis zu erwarten sei.Dies könnte etwa ein Abbruch aller arabischen Kontakte zu Israelsein, hieß es von syrischer Seite. Eine weitere Verurteilung Israelsreiche diesmal nicht aus. (APA)