Sanaa - Mit Panzern und Kampfhubschraubern ist diejemenitische Armee am Dienstag gegen mutmaßliche Anhänger der ElKaida-Organisation im Osten des Landes vorgegangen. Bei den Gefechtenzwischen Sondereinheiten von Armee und Polizei sowie Mitgliederneines örtlichen Stammes im Dorf El Hossun (rpt. El Hossun) seienmindestens zwölf Menschen getötet worden, sagten örtlicheStammesvertreter. In der etwa 200 Kilometer östlich der HauptstadtSanaa gelegenen Ortschaft würden Anhänger des Netzwerks vonExtremistenführer Osama von Bin Laden, die aus Afghanistan flohen,vermutet. Mehrere Menschen seien bei den Kämpfen verletzt worden. Ein Angehöriger der Sicherheitskräfte in Sanaa erklärte, der Stammder Al Dschalal habe sich bisher geweigert, die Extremistenauszuliefern. Ein Augenzeuge erklärte, El-Kaida-Mitglieder hättenbeim Stamm der Abidah Unterschlupf gefunden. Die Gesuchten sollenverschiedenen Nationalitäten angehören und zum Teil erst kürzlich ausAfghanistan in das arabische Land gekommen sein. DieTelefonverbindungen in die 170 Kilometer östlich von Sanaa gelegeneRegion, die zu der von Unruhen betroffenen Provinz Marib gehört,waren am Dienstag unterbrochen. USA forderten konsequente Vorgehensweise gegen Extremisten Zuvor hatte die Armee das Dorf bombardiert. Die USA befürchten,nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan könnten mutmaßliche ElKaida-Terroristen im Ausland Unterschlupf suchen. In derVergangenheit hatte Washington mehrfach mit der Ausweitung derMilitäreinsätze im Kampf gegen den Terrorismus gedroht. NebenIndonesien, dem Irak, Somalia und Sudan befindet sichRegierungsmitgliedern zufolge auch Jemen im Visier der VereinigtenStaaten. Der jemenitische Präsident Ali Abdallah Salih hatte nach einemBesuch in Washington im vergangenen Monat erklärt, er habe sich mitUS-Präsident George W. Bush darauf geeinigt, "zwei oder dreijemenitische Stammesführer" festzunehmen, die Bin Laden unterstützthaben sollen. Nach Angaben aus Sanaa versuchten mehrere Stammesführer aus Maribam Dienstag, zwischen den Al Dschalal und der Regierung zuvermitteln. Die Familie Bin Laden hat ihre Wurzeln im Jemen. Die USAhatten Präsident Ali Abdallah Salih nach den Terroranschlägen vom 11.September aufgefordert, konsequenter als bisher gegen islamistischeExtremisten im Land vorzugehen. (APA/dpa)