Bethesda - Wissenschaftler des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) haben Mäuse geschaffen, die einen experimentellen Malaria-Impfstoff in ihrer Milch absondern können. Als der gereinigte Impfstoff-Kandidat Affen injiziert wurde, schützte er vier von fünf Tieren vor einer tödlichen Dosis des Malaria-Parasiten. Ist dieses Verfahren auch bei größeren Tieren erfolgreich, könnte die Produktion von Malaria-Impfstoff in Zukunft kostengünstig durch die Haltung entsprechender Ziegen- oder sogar Kuhherden erfolgen, berichten die Proceedings of the National Academy of Sciences in ihrer aktuellen Online-Ausgabe. Das Team um den Malaria-Forscher Anthony Stowers schuf zwei Stämme transgener Mäuse. Jeder Stamm trug eine Form eines Gens für ein Oberflächenprotein des tödlichsten Malaria-Parasiten Plasmodium falciparum in sich. Die Transgene waren so gestaltet, dass sie durch die Zellen aktiviert wurden, die die Brustdrüsen auskleiden. Die entstehenden Proteine gelangen so in die Milch der Tiere. Beide Mäusegruppen produzierten große Mengen des Impfstoff-Proteins. Bei der Impfung von Affen gegen Malaria erkrankte nur eines von fünf immunisierten Tieren. Sechs von sieben nicht geimpften Tieren der Kontrollgruppe mussten gegen Malaria behandelt werden. Laut Stowers muss ein Impfstoff nicht nur wirksam, sondern auch billig in der Herstellung sein, damit er in den am meisten von Malaria betroffenen Ländern eingesetzt werden kann. "Der Einsatz transgener Tiere zur Erreichung beider Ziele stellt einen vielversprechenden Ansatz dar. Geht alles gut, könnte in Zukunft eine kleine Ziegenherde wahrscheinlich ausreichend Impfstoff für ganz Afrika liefern." (pte)