Wien - "Das Christkind war großzügig, es hat nicht gespart", fasste der Obmann der Sektion Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, Erich Lemler, das Weihnachtsgeschäft 2001 zusammen. Inklusive dritten Adventsamstag und 8. Dezember habe das Weihnachtsgeschäft im Durchschnitt ein nominelles Plus von einem Prozent gebracht. Für das Gesamtjahr geht der Handel davon aus, dass das Vorjahresniveau von 19,7 Mrd. S (1,43 Mrd. EURO) gehalten werden kann, so Peter Voithofer, Handelsexperte im Institut für Gewerbe- und Handelsforschung. Der "Spitzentag" war der 8. Dezember, der ein Umsatzplus von 26 Prozent brachte.Besonders stark zugelegt hat im bisherigen Weihnachtsgeschäft der Schuh- und Bekleidungshandel, wobei ein Teil der Zuwächse sicher durch die große Kälte im Dezember witterungsbedingt sei, so Voithofer. Die Lederwarenhändler profitierten wiederum vom Verkauf der eurotauglichen Geldbörsen und der Buchhandel vom Harry-Potter-Boom. Der Uhren- und Schmuckhandel verzeichnet bis jetzt um zwei Prozent weniger Umsätze. Die Erwartungen, dass vor der Euroumstellung große Mengen Schwarzgeld in Luxusartikel fließen könnten, seien völlig überzogen gewesen, sagt Voithofer. Pro Kopf liegen die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke seit einigen Jahren bei rund 2900 S. In Summe geben die Österreicher 20 Mrd. S für Weihnachtseinkäufe aus. (APA/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19. Dezember 2001)