Österreich
Kreditkartenbetrug: Zwei Millionen Schilling Schaden
Hotel-Rezeptionist arbeitete mit falschem Kartenlesegerät
Eine böse Überraschung haben Gäste eines Grazer
Nobelhotels erlebt: Wochen nach ihrem Aufenthalt in der steirischen
Landeshauptstadt erhielten sie hohe Rechnungungen aus Spanien.
Insgesamt belief sich die Schadenssumme auf mindestens zwei Millionen
Schilling (145.345 Euro). Wie sich herausstellte, hatte offenbar der
Rezeptionist des Hotels Duplikate der Kreditkarten angefertigt und
sie dann Komplizen übergeben. Am Dienstag musste er sich zusammen mit
einem rumänischen Tennislehrer wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges
vor einem Schöffensenat verantworten.Daten per Kartenlesegerät
Markus B. nützte seinen Job im Hotel für eigene Zwecke: Mittels
einer eigens dafür konzipierten Maschine las er die Kreditkarten
seiner Gäste und übermittelte die Daten dann weiter. Zu diesem Zweck
deponierte er das ganze Lesegerät in einem Schließfach, oder er faxte
einfach die ausgedruckten Daten nach Rumänien. Mit der ganzen Aktion
wollte er seine Schulden in der Höhe von 150.000 Schilling
dezimieren, so der Angeklagte. Tatsächlich sprangen für ihn zunächst
nur vier Hosen, zwei Paar Schuhe und ein Videorekorder heraus, was
"lächerlich gering" war, erklärte der Verteidiger.
Die Idee zu dem Betrug soll vom mitangeklagten Rumänen Ovidiu D.
gekommen sein. "Er hat gesagt, dadurch würde sich mein Lebensstandard
verbessern", meinte B., der von Anfang an alles zugegeben hatte.
Seiner Meinung nach wollte der Rezeptionist nur seine tatsächlichen
Komplizen decken, indem er ihn in die Sache verwickelte. Er selbst
habe nie mit derartigen Dingen zu tun gehabt, so der Tennislehrer.
Die Verhandlung, die für Dienstag nachmittag angesetzt war, wurde vertagt. (APA/red)