Wien - Volkszählungs-Projektleiter Karl Isamberth hat am Dienstag die Liste jener Kärntner Gemeinden veröffentlicht, in denen anlässlich der Volkszählung 1991 von den österreichischen Staatsbürgern mehr als zehn Prozent "Slowenisch" als Umgangssprache angegeben hatten. Nochmals betont Isamberth in seiner Stellungnahme, das Aufarbeitungskonzept der Volkszählung 2001 sehe vor, dass erste vorläufige Daten über die Umgangssprachen - und damit über die Volksgruppen-Zugehörigkeit - Anfang April 2002 vorliegen sollten. Mit endgültigen Ergebnissen werde frühestens gegen Jahresmitte gerechnet werden können. Ursache dafür sind die umfangreichen Prüfungen und Bereinigungen im Bereich der "Wohnsitzproblematik" (Reklamationen, Klärungsfälle, Doppelzählungen und Ersatzausfüllungen). "Sofortige Ergebnisse 'auf Knopfdruck' sind überhaupt nicht möglich", so Isamberth. VfGH hält zehn Prozent-Hürde für angemessen Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat in seinem jüngsten Erkenntnis die bisher gültige 25-Prozent-Klausel für die Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln im Volksgruppengesetz aufgehoben und einen Bevölkerungsanteil von zehn Prozent als angemessen bezeichnet. Bei der Volkszählung 1991 wurden 14 Kärntner Gemeinden mit mehr als zehn Prozent slowenischen Bevölkerungsanteil erhoben. Davon hatten sechs Gemeinden einen Anteil von mehr als 25 Prozent. Insgesamt hätten bisher in 96 Ortschaften, die zu diesen sechs Gemeinden gehören, zweisprachige Ortstafeln aufgestellt werden sollen. Die Liste im Detail: Feistritz im Rosental 13,2 (Prozent) Ludmannsdorf 29,6 Sankt Margareten im Rosental 10,8 Zell 93,3 Sankt Jakob im Rosental 18,7 Bleiburg 38,1 Diex 11,2 Eberndorf 10,4 Eisenkappel-Vellach 40,4 Feistritz ob Bleiburg 43,9 Globasnitz 50,8 Neuhaus 13,7 Sankt Kanzian am Klopeiner See 14,5 Sittersdorf 19,3 (APA)