Österreich
BSE-Schnelltests bei getöteten Rindern negativ
Sämtliche Tiere des Hofs in Groß-Höbarten waren nicht verseucht
Wien - Nach dem Auftreten des ersten BSE-Falles in
Österreich an einem Rind in Niederösterreich in der Vorwoche liegen
seit Dienstagnachmittag auch die Testergebnisse der anderen
getöteten Rinder des Bauernhofes aus Groß-Höbarten vor: Sämtliche
Tiere älter als 24 Monate wurden mittels des Prionics-Schnelltests
untersucht. Das Ergebnis war bei allen Proben negativ, teilte Gerald
Grosz, Sprecher von Gesundheitsminister Herbert Haupt, mit. In der Nacht auf Montag waren die verbliebenen 61 Tiere
des Bauernhofes eingeschläfert worden. Zuvor hatten mehrere
Gegentests, unter anderem durch das Weybridge Central Veterinary
Laboratory in England und an der Universität in Bern den BSE-Verdacht
bestätigt.
Keine Auffälligkeiten
Insgesamt 28 Tiere der zuvor 61 Stück Vieh umfassenden Herde des
Bauernhofes wurden an der Bundesanstalt für Veterinärmedizinische
Untersuchungen in Mödling getestet. Sämtliche Tiere älter als 24 Monate wurden
mittels des Prionics-Schnelltests untersucht. Bei keinem einzigen Tier habe es
eine positive Anzeige des Schnelltests in Bezug auf BSE gegeben. "Ich
bin überhaupt nicht überrascht darüber", kommentierte der Leiter der
Anstalt, Univ.-Prof. Dr. Walter Schuller, das Ergebnis.
Blutproben der getöteten Tiere
Von den getöteten Tieren wurden auch zusätzlich Blutproben
genommen. Sie könnten in Zukunft beim Vorliegen erweiterter
Testmöglichkeiten im Bereich der Lebend-Diagnostik wertvolle
wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, da man nun über Blutproben
aus einer Rinderherde mit einem BSE-Fall verfüge, sagte Schuller.
"Das Programm läuft völlig normal weiter"
An der Bundesanstalt werden unterdessen die im Jänner gestarteten
routinemäßigen BSE-Untersuchungen an Rindern aus ganz Österreich
fortgesetzt. "Das Programm läuft völlig normal weiter", so Schuller.
Pro Woche werden rund 4.000 bis 5.000 Schnelltests durchgeführt, die
sich bis auf die eine Ausnahme bisher alle als negativ erwiesen
haben.
Dass beim Vorliegen eines BSE-Falles die gesamte betroffene Herde
getötet wird, ergebe sich aus dem Tierseuchengesetz, meinte Schuller
im Hinblick auf die Probleme, mit denen ein Landwirt nach einer
BSE-Erkrankung an einem seiner Tiere beim Verkauf der Produkte vom
Rest der Herde zu kämpfen hätte. Außerdem wäre es "unfair", den
betroffenen Bauern "weiter auf kleiner Flamme zu grillen".(APA)