Aberdeen - Physiker der University of Aberdeen entwickeln derzeit eine Bildanalyse-Technologie, die eine Magnetresonanzbildgebung (MRI) ermöglicht. Die Technologie könnte Ärzten Informationen über die Physiologie von Tumoren liefern und zeigen, wie Krebs auf eine neu entwickelte Medikamententherapie reagiert. Derzeitige Methoden zur Erforschung der Wirkweise einer Chemotherapie nutzen die so genannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Das Verfahren gilt allerdings als kostspielig und steht nicht routinemäßig zur Verfügung. Die Forschung wird vom staatlichen Engineering and Physical Sciences Research Council finanziert. Das Council ist der größte von sieben staatlich subventionierten Forschungsräten Großbritanniens. "MRI ist viel weiter verbreitet und billiger als PET", sagte Scott Semple vom Aberdeen-Forschungsteam. Zur Untersuchung, ob MRI eine geeignete Alternative darstellt und Infos über die Fähigkeit des Tumors zum Wachstum übermittelt, untersuchte das Team Frauen mit Brustkrebs. Ärzte versuchten das Krebswachstum mittels Chemotherapie noch vor einer Operation einzuschränken. Während der Chemotherapie schossen die Forscher Bilder des Tumors und führten Funktionsmessungen durch. Dabei verglichen sie PET und MRI, um zu sehen, ob es zwischen den durch MRI und PET beobachteten Veränderungen Korrelationen gibt. Bisher galt das PET-Scanning als der "golden Standard", um die Wirkung der Chemotherapie auf den Tumor zu messen. Beim MRI-Verfahren erhalten Patienten eine Kontrastsubstanz. Diese akkumuliert sich im Blutgefäßnetzwerk, das den Tumor nährt. "Mit einer schnellen Bildgebungstechnologie kann die Aufnahme der Substanz in den Tumor verfolgt werden", erklärte Semple. Die Blutversorgung des Tumors spiele eine zentrale Bedeutung. Die Technologie könnte eine prozentuelle Kalkulationen über den vaskulären Zustand des Tumors ermöglichen, so der Forscher. Das PET-Verfahren nutzt im Gegensatz dazu Radioaktivität in niedrigen Dosen. Radioaktivität wird vom Körper aufgenommen und im Gewebe metabolisiert. Die im Tumor akkumulierte Radioaktivität wird als "Spot" detektiert. Gilt PET zwar als äußerst zuverlässig, steht das Verfahren großteils nur großen Zentren zur Verfügung. (pte)