Berlin - "Wir wissen nicht, wo er ist", gibt dasPentagon offen zu. Nach zwei Monaten Afghanistan-Krieg haben dieUS-Streitkräfte offenbar die Spur von Extremistenführer Osama binLaden verloren. Im Folgenden ein Überblick über die verschiedenenHypothesen zum Aufenthaltsort Bin Ladens:
  • TORA BORA nahmen die USA zwei Wochen lang unter Dauerfeuer. In demweit verzweigten Höhlensystem im Osten Afghanistans vermuteten sieursprünglich Bin Laden und seine Getreuen. Ein örtlicher Befehlshaberverkündete am Wochenende, seine Truppen hätten die gesamte Region vonEl-Kaida-Anhängern "gesäubert". Auch Bin Laden halte sich dort nichtmehr auf. Noch in der vergangenen Woche hatten die USA einemZeitungsbericht zufolge Funksprüche des Extremistenführers über denBergen von Tora Bora abgefangen.

  • PAKISTAN rückt zunehmend ins Visier von US-Sondereinheiten.US-Geheimdienstagenten seien an Verhören von Bin-Laden-Anhängern inpakistanischen Gefängnissen beteiligt, berichtete das US-Fernsehen amMontagabend. Es gebe zunehmend Hinweise, dass Bin Laden von Tora Boranach Pakistan geflohen sei. Pakistan verschärfte die Kontrollen ander Grenze und nahm mehrere hundert Flüchtlinge fest.

  • SOMALIA könnte Bin Laden leicht per Boot erreichen. An derunübersichtlichen Küste herrschen verfeindete Milizen.Zeitungsberichten zufolge bezogen deshalb US-Kriegsschiffe nahe derHauptstadt Mogadischu Stellung. Mit Aufklärungsflügen solltenaußerdem El-Kaida-Lager lokalisiert werden.

  • JEMEN ist das Heimatland von Bin Ladens Familie. Es gilt genau wieSomalia als wichtiger Stützpunkt für das internationaleEl-Kaida-Netzwerk.

  • IN DER GANZEN WELT wollen Augenzeugen den Extremistenführer schongesehen haben. Von New York über Goa bis nach Bangladesch reichen dieHinweise. Einige berichten, Bin Laden habe sich den Bart abrasiertund gehe in Anzügen westlichen Stils spazieren. Vielfach wird diePhantasie der eifrigen Informanten wohl auch vom Kopfgeld über 25Millionen Dollar angeregt, das die US-Regierung auf Bin Ladenaussetzte.

  • Eine Hypothese geht vom TOD Bin Ladens aus. Laut einemZeitungsbericht aus Saudiarabien forderte er seine Getreuen auf, ihnim Falle einer drohenden Gefangennahme durch US-Truppen zu töten.
(APA)