London - Eine Mehrheit der Briten rechnet nach einer Umfrage mit der Übernahme des Euro. In einer von der Tageszeitung "The Guardian" am Dienstag veröffentlichten ICM-Erhebung bezeichneten 62 Prozent der Befragten die Übernahme des Euro innerhalb der kommenden zehn Jahre als unvermeidlich. Vor einen Jahr hatten das lediglich halb so viele Befragte erklärt. Die Gegner des Euro sind der Erhebung zufolge weiter in der Mehrzahl, das Lager der Kritiker der Gemeinschaftswährung scheint jedoch zu bröckeln. Sprachen sich vor einem Jahr in einer ICM-Umfrage noch 71 Prozent der Befragten gegen die Übernahme des Euro aus, waren es jetzt nur 58 Prozent. Der Erhebung zufolge scheinen die Briten ihre Abneigung gegen den Euro zu verlieren, je näher die Einführung als Zahlungsmittel in den zwölf Euro-Staaten am 1. Jänner rückt. ICM-Direktor Nick Sparrow sagte dem Blatt, er rechne damit, dass die Ablehnung des Euro in Großbritannien weiter abnimmt. Britische Urlauber, die in Euro-Staaten reisten, würden ebenso mit der Gemeinschaftswährung vertraut wie die Kunden von britischen Geschäften, die für Touristen die Preise auch in Euro auszeichneten. Die Labour-Regierung von Premierminister Tony Blair hat erklärt, sie werde eine Volksabstimmung zur Einführung des Euro abhalten, wenn sie den Beitritt des Landes zur Euro-Zone für wirtschaftlich geboten hält. (APA/Reuters)