Unternehmen
Bank Burgenland: Klage gegen Wirtschaftsprüfer nicht vom Tisch
Über endgültiges Strafausmaß wird Anfang 2002 entschieden
Eisenstadt - Eine Klage der Bank Burgenland gegen die
ehemaligen Bankprüfer ist nach wie vor nicht vom Tisch. Das Tauziehen
um einen Vergleich geht weiter. Dem Vernehmen nach will die Bank von
den Prüfunternehmen, der Europa Treuhand Ernst Young und der zur
Deloitte-Touche-Gruppe gehörenden Wirtschaftsberatungs GmbH, einen
dreistelligen Millionenbetrag. Nun sollen die Wirtschaftsprüfer am
Zug sein. Bei einem Scheitern der Vergleichsgespräche soll mit 28.
Dezember eine Klage über einen Betrag von mindestens 500 Mill. S
(36,3 Mill. Euro) eingebracht werden. Die Prüfer haben bekanntlich
betont, ihre berufsrechtlichen Sorgfaltspflichten eingehalten zu
haben. Politische Insider im Burgenland schätzen die Chancen auf eine
Klage und damit einen Musterprozess in diesen Tagen höher ein als die
Chancen auf eine Einigung. Die Meldung, die Wirtschaftsprüfer könnten
ihrerseits mit einer Klage gegen den früheren LH Karl Stix (S) und
gegen den früheren LHStv. Gerhard Jellasitz (V) kontern, hat im
Eisenstädter Landhaus große Verärgerung ausgelöst. "Wenn wir uns
jetzt mit den Bankprüfern vergleichen, dann schaut das so aus, als
wollten wir mauscheln", giftete sich ein Landespolitiker. Die Zeichen
stehen also eher in Richtung Klage.
Vergleichgespräche noch im Gange
Von Bank-Burgenland-Vorstand Gerold Stagl war am Donnerstag nur zu
erfahren, dass die Vergleichsgespräche nach wie vor im Gange sind,
und dass die Bank beabsichtigt, spätestens am 28. Dezember - sollte
es zu keinem Vergleich kommen - die Klage einzubringen. Man sei
permanent in Kontakt mit den Wirtschaftsprüfern, so Stagl. "Sollte es
zu einer Klage kommen: die Verhandlungsbereitschaft von unserer Seite
ist weiter gegeben", betonte er. (APA)