Eisenstadt - Eine Klage der Bank Burgenland gegen die ehemaligen Bankprüfer ist nach wie vor nicht vom Tisch. Das Tauziehen um einen Vergleich geht weiter. Dem Vernehmen nach will die Bank von den Prüfunternehmen, der Europa Treuhand Ernst Young und der zur Deloitte-Touche-Gruppe gehörenden Wirtschaftsberatungs GmbH, einen dreistelligen Millionenbetrag. Nun sollen die Wirtschaftsprüfer am Zug sein. Bei einem Scheitern der Vergleichsgespräche soll mit 28. Dezember eine Klage über einen Betrag von mindestens 500 Mill. S (36,3 Mill. Euro) eingebracht werden. Die Prüfer haben bekanntlich betont, ihre berufsrechtlichen Sorgfaltspflichten eingehalten zu haben. Politische Insider im Burgenland schätzen die Chancen auf eine Klage und damit einen Musterprozess in diesen Tagen höher ein als die Chancen auf eine Einigung. Die Meldung, die Wirtschaftsprüfer könnten ihrerseits mit einer Klage gegen den früheren LH Karl Stix (S) und gegen den früheren LHStv. Gerhard Jellasitz (V) kontern, hat im Eisenstädter Landhaus große Verärgerung ausgelöst. "Wenn wir uns jetzt mit den Bankprüfern vergleichen, dann schaut das so aus, als wollten wir mauscheln", giftete sich ein Landespolitiker. Die Zeichen stehen also eher in Richtung Klage. Vergleichgespräche noch im Gange Von Bank-Burgenland-Vorstand Gerold Stagl war am Donnerstag nur zu erfahren, dass die Vergleichsgespräche nach wie vor im Gange sind, und dass die Bank beabsichtigt, spätestens am 28. Dezember - sollte es zu keinem Vergleich kommen - die Klage einzubringen. Man sei permanent in Kontakt mit den Wirtschaftsprüfern, so Stagl. "Sollte es zu einer Klage kommen: die Verhandlungsbereitschaft von unserer Seite ist weiter gegeben", betonte er. (APA)