Den Haag/Wien - Die Erfolgsstory des japanischen Mobilfunkbetreibers NTT DoCoMo soll nun auch in Europa über die Mobilfunknetze glühen. "i-Mode", eine Mobilfunkanwendungen, bei der bereits über 28 Millionen Anwender via Mobilfunk telefonieren, Texte, Bilder, Comics oder Kurzvideos verschicken sowie Online auf rund 40.000 Internetseiten zugreifen können, soll in Holland ab dem 20. Dezember in Testbetrieb gehen.

Nicht mit der japanischen "Originaltechnologie", sondern über das herkömmliche, bereits bestehende Handynetz soll i-Mode mit dem schnellen Übertragungsstandard GPRS (General Packet Radio Service) funken. GPRS wird auf dem gewöhnlichen Handynetz aufgesetzt, ist aber beim Datentransport theoretisch um das 17fache schneller als GSM, weil die Daten in Paketen zerlegt optimaler über das Mobilfunknetz befördert werden können.

In Den Haag, dem Sitz der KPN Mobile Group, zu der auch die Handnetzbetreiber KPN Orange in Belgien sowie E-Plus in Deutschland gehören, soll zunächst eine "kleine Gruppe" i-Mode testen. Lieferant der den Handy ähnlichen Endgeräte, die mit Farbbildschirm ausgestattet sind und im Vergleich zum Handy über eine verbesserte Tonqualität verfügen, ist der japanische Elektronikhersteller NEC.

Im Frühjahr 2002 will KPN Mobile, an der NTT DoCoMo rund 15 Prozent der Aktien besitzt, die Testphase abschließen und i-Mode auf den Markt bringen.

Um i-Mode aber für das "Mobile Internet" den attraktiven Kick zu geben, muss auch für den entsprechenden Inhalt gesorgt werden. Rund 100 Inhaltsanbieter sollen Nachrichten, ortsabhängige Dienste, Sport, Wetterberichte oder auch Shoppingangebote liefern, dazu zählen die Nachrichtenagentur Reuters, der Sportsender Eurosport, Endemol (Hersteller u. a. von "Big Brother") sowie Meteoconsult. Bis zum Start von i-Mode im Frühjahr 2002 sollen rund 60 Seiten verfügbar sein, die via Handy abgerufen werden können. (jake, Der Standard, printausgabe, 19.12.2001)