Wirtschaft
Motorola baut Jobs ab
Handy- und Chiphersteller sieht kommendes Jahr Umsatzminus
Schaumburg - Der amerikanische Handy- und
Halbleiterkonzern Motorola will bis Ende 2002 weitere 9.400 Stellen
streichen und erwartet für das kommende Jahr einen Umsatzrückgang von
fünf bis zehn Prozent. Die neuen Motorola-Massenentlassungen folgen
einer ganzen Serie von Stellenstreichungen seit dem Sommer letzten
Jahres. Die Halbleitersparte ist besonders stark von dem Stellenabbau
betroffen. Motorola hat unter Einschluss der jetzt geplanten Kürzungen die
Belegschaft seit dem Beschäftigungshöhepunkt von 150.000 im August
2000 um 48.400 oder fast ein Drittel gestutzt.
Davon wurden 42.900 Arbeitnehmer entlassen. Weitere 5.500
Beschäftigte sind durch den Verkauf von Motorola-Betrieben und
Tochterfirmen von anderen Unternehmen übernommen worden. Dies hat das
in Schaumburg (Illinois) ansässige Unternehmen am Dienstag nach
Börsenschluss mitgeteilt.
Kostenersparnisse von 865 Milliarden Dollar erstrebt
Motorola ist nach der finnischen Nokia der zweitgrößte Handy-
Hersteller der Welt, doch ist das Unternehmen im Chipbereich
inzwischen vom vierten auf den siebenten Platz abgerutscht.
Die neuen Massenentlassungen sollen im Jahr 2002 Kostenersparnisse
von 865 Mill. Dollar (956 Mill. Euro/13,15 Mrd. S) bringen und danach
das Kostenniveau auf Jahresbasis um 1,1 Mrd. Dollar senken.
Motorola-Konzernchef Christopher B. Galvin verwies auf den starken
Abschwung im Technologie-Zyklus sowie auf die schwächere globale
Wirtschaftslage. Deshalb müsse das Unternehmen seine
Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit stärken, um wieder in die
Gewinnzone zu kommen.
Motorola erwartet für das vierte Quartal 2001 einen operativen
"Pro-Forma"-Verlust (unter Ausklammerung von Sonderfaktoren) von vier
bis fünf Cents je Aktie. Der Umsatz aus dem laufenden Geschäft betrug
im dritten Quartal 7,24 Mrd. Dollar. Motorola rechnet für das
Schlussquartal mit einen stagnierenden oder um bis zu drei Prozent
höheren Umsatz als in den vorangegangenen drei Monaten. Für das Jahr
2002 geht Motorola von einem Pro-Forma-Gewinn von 15 Cents je Aktie
aus. (APA)