Welten/Gegenwelten» lautet das Thema des 11. Wiener Frühlingsfestivals, das vom 5. April bis 8. Mai 2002 im Wiener Konzerthaus stattfinden wird.Mahlers Diktum, dass die Komposition einer Symphonie das Bauen einer ganzen Welt sein soll, spiegelt sich hier in einer Programmlinie wieder, die den göttlichen Schöpfungsakt (Haydns «Die Schöpfung», Milhauds «La Création du Monde») ebenso umfasst wie den ganz persönlichen Kosmos aller Sibelius-Symphonien oder Mahlers «Tragischer», den gestirnten Himmel (Haydns «Merkur-Symphonie», Beethovens Streichquartett op. 59/2) ebenso wie die himmlischen Gefilde (Messiaens «Livre du Saint Sacrement»), die mystische Unterwelt (Monteverdis «L'Orfeo») wie die irdische Halbwelt (Loessers «Guys and Dolls»), das «Te Deum» wie den «Mephisto-Walzer». Hinzu kommen Klänge aus einer «besseren Welt» - etwa mit Elegien und Totenklagen von Brahms, Bruckner, Dvorák, Haydn und Mendelssohn - sowie im Rahmen von «Film + Musik live» (das Spannungsfeld von Realität und Utopie von Eisensteins «Panzerkreuzer Potemkin» bis Chaplins «Modern Times». In weiteren Konzerten prallen musikalische Welten aufeinander: Italienisches auf englisches Barock, österreichische auf griechische Volksmusik und Jazz auf Moderne. Zu Gast sein werden internationale Interpreten, darunter das Mahler Chamber Orchestra unter Marc Minkowski bei seinem Wien-Debut, La Capella Reial de Catalunya unter Jordi Savall, das Symphonieorchester des Finnischen Rundfunks unter Jukka-Pekka Saraste, das Alban Berg Quartett, das Hagen Quartett, das Quatuor Mosaïques, Elisabeth Leonskaja, Marjana Lipovsek, Julian Rachlin, Stefan Vladar und Cecil Taylor. (apa/red)