Paris - Die französische Justiz hat einen internationalen Haftbefehl gegen den Kapitän des vor zwei Jahren verunglückten Öltankers "Erika" erlassen. Wie die Justizbehörden am Mittwoch in Paris mitteilten, weigerte sich der indische Kapitän Karun Mathur mehrfach, einer Vorladung der Ermittler nachzukommen. Gegen Mathur waren unmittelbar nach der Ölkatastrophe vom 12. Dezember 1999 Ermittlungen wegen Meeresverschmutzung und Gefährdung Dritter eingeleitet worden; er wurde nach kurzer Haft wieder freigelassen. Mathurs Anwalt protestierte gegen den Haftbefehl. Sein Mandant befinde sich in Bombay, wo ihm die indischen Behörden wegen einer laufenden Untersuchung die Ausreise verweigerten. Im Zusammenhang mit der Ölpest ermittelt die französische Justiz gegen ein Dutzend weiterer Personen und Unternehmen, darunter auch gegen den Ölkonzern TotalFinaElf. Der von TotalFinaElf gecharterte Tanker "Erika" war vor der Bretagne gesunken und hatte eine Ölpest ausgelöst, durch die weite Teile der französischen Atlantikküste verseucht wurden.(APA)