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London - Wissenschaftler der Universität Heidelberg haben in dem Enzym Hepatic lipase (Leberlipase: HL) ein mögliches Vorhersageinstrument für Herzerkrankungen erkannt. Steigt die Aktivität des Enzyms, entwickeln laut Klaus Dugi Patienten weniger häufig eine koronare Herzerkrankung. Das Enzym spaltet den Fettanteil (Triglyceride) in Lipoproteinen ab. Derartige Proteine transportieren Cholesterin im Körper, so ein Bericht der BBC. Zu viel Cholesterin im Blut gilt als Risikofaktor für die Entwicklung von Herzkrankheiten. Die Forscher analysierten die Aktivität von HL bei 200 Männern. Bei den Versuchspersonen wurden Tests durchgeführt, die eine Gefährdung für den Verschluss der Arterien feststellen sollten (in der Fachsprache: Angiogramm). Die Ergebnisse zeigten, dass die Hepatische Lipase so genanntes "schlechtes Cholesterin" (LDL) aufspaltet und damit das Risiko einer Herzerkrankung reduziert. "LDL transportiert Cholesterin von der Leber in die Blutzellen", erklärte Belinda Linden von der British Heart Foundation (BHF). "Gutes Cholesterin" (HDL) transportiert überschüssiges Cholesterin zur Leber zurück, um es weiter zu verarbeiten. Es ist bereits bekannt, dass LDL die Entwicklung von Herzkrankheiten fördert. Nach Ansicht von Dugi soll die Messung der Enzymaktivität, Medizinern eine Risikoerhebung ermöglichen und jene Personen zu lokalisieren helfen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Herzerkrankung entwickeln. Auch könnten Medikamente folgen, die die Enzymproduktion vorantreiben. Linden unterstreicht allerdings, dass es sich lediglich um eine wenig umfangreiche Studie handelt. Forscher selbst wissen, dass in diesem Bereich noch verstärkt Forschung mit Risikogruppen betrieben werden muss. Weiterführende Studien sollen nun zeigen, ob eine niedrige Leberlipase-Aktivität mit einem höheren Herzanfall-Risiko verbunden ist. Die Studie wurde in "Circulation", dem Magazin der American Heart Association publiziert. (pte)