Seit den Terror-Anschlägen des 11. September ist die Diskussion um Sinn und Schaden der Verschlüsselungstechniken wieder neu entflammt. Während auf der einen Seite Privatanwender, Unternehmen und Behörden vor Spionageangriffen gesichert sein wollen, sehen Geheimdienste und Exekutive ihre Arbeit dadurch wesentlich erschwert. In den FBI und CIA Untersuchungen zu den Kommunikations-Wegen und -Mitteln von Osama Bin Laden stößt man immer öfter auf das Wort "Steganografie".Verstecken nicht verschlüsseln "Steganografie" ist eine der ältesten Methoden Informationen zu verbergen. Die schützenswerte Information muss gar nicht verschlüsselt sein, sondern nur in ein möglichst unauffälliges Trägermedium (etwa ein Bild) eingebettet werden. In der Geschichte der Verschlüsselung tauchen immer wieder amüsante Episoden zu diesem Thema auf: So sollen Könige ihren Sklaven geheime Botschaften auf den kahlrasierten Kopf eintätowiert haben und nach dem der Kopfschmuck wieder nachgewachsen war, den Sklaven als Boten zu anderen Herrschern geschickt haben. So viel Zeit für die Übermittlung von Informationen hat heutzutage wohl niemand mehr. Concealogram Forschern der israelischen Ben-Gurion University of the Negev gelang zusammen mit der University of Conneticut die Entwicklung einer neuen, auf der Steganografie basierenden, Verschlüsselungstechnik - dem "Concealogram". Diese soll vor allem eingesetzt werden um Dokumente fälschungssicher zu machen. Zu diesem Zweck wird ein mit einem speziellen Scanner lesbarer 2D-Strichcode in eine Datei eingebettet. Im Gegensatz zu anderen Schutzmechanismen wird der Code nicht nur in einem kleinen Teil der Datei implementiert, sondern ist überall zu finden. So bleiben die gespeicherten Informationen auch bei einer teilweisen Veränderung der Datei erhalten. "Nicht im Supermarkt, aber bei Pässen" Joseph Rosen, Entwickler des Concealogram Algorithmus, sieht einen großen Bedarf an dieser neuen Technologie. "Zwar werden unsere 2D-Strichcodes nie in Supermärkten, die bekannten ablösen, aber bei ID-Cards, Pässen und anderen Produkten die eine erhöhte Sicherheit erfordern, ist unsere Entwicklung bahnbrechend. In einem 2D-Strichcode lassen sich bis zu 3 Kilobyte an Informationen speichern, genug um ein Farbfoto, Fingerabdrücke und weitere persönliche Daten unterzubringen". Zur Zeit suchen die Entwickler nach Investoren um ihr Produkt zur Serienreife zu bringen.(red)